Projektdaten:
- Titel: Der geheime Park. Geschichten mit Herz und Verstand
- Bündnispartner 1: Grundschule Am Park, An d. Parthe 24, 04425 Taucha
- Bündnispartner 2: Stadtbibliothek Taucha, Brauhausstraße 24, 04425 Taucha
- Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis im Freistaat Sachsen e. V., Neue Str. 1c, 04703 Leisnig OT Börtewitz
- Autorenpatin: Constanze John studierte Pädagogik, Germanistik und Geschichte. Sie engagiert sich seit der 1990er Jahre für die literarische Arbeit von und mit Kindern und Jugendlichen, sowohl im Sinne der Literatur als auch der Stärkung der heranwachsenden Persönlichkeiten. U.a. leitete sie in der Industriestadt Zwickau über zwanzig Jahre eine Schreibwerkstatt für Kinder und Jugendliche. Zu erwähnen ist auch die Mitarbeit in der europäisch agierenden Jugendliteraturwerkstatt Graz sowie die Gründung der Leipziger Schreibwerkstatt für Kinder, die seit 2012 am Haus des Buches in Leipzig tagt, getragen vom FBK im Freistaat Sachsen e.V., dem Kulturamt Leipzig sowie vom Haus des Buches selbst. Hinzukommen seit 15 Jahren Erfahrungen speziell im kreativen Schreiben und Erzählen mit sprach- und sprechbehinderten Kindern und Jugendlichen.
2008 engagierte sich Constanze John maßgeblich für die Neugründung des FBK im Freistaat Sachsen e.V. und wurde dessen Gründungsvorsitzende.
Constanze John ist seit 1997 freiberufliche Schriftstellerin; sie arbeitet für Bühne, Rundfunk, schreibt Lyrik und Prosa, auch für Kinder, und wurde in letzter Zeit vor allem durch ihre Reiseliteratur bekannt; zuletzt: 40 Tage Aserbaidschan, bei DuMont Reise. - Zeitraum: 15.04.2022 - 31.10.2022
- Format: Modul 2 (halbjährig)
- Ort: Taucha
- Bundesland: Sachsen
Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 369
Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.
Download des Buchs (PDF)
Projektbeschreibung
Der Ansatzpunkt im Titel des Projektes befindet sich ganz bewusst räumlich nah bei den Kindern – beim Namen der Schule sowie bei der Lage der Schule – am Park. Damit kann der Alltag, das Bekannte neu gesehen und Raum für Fantasie geschaffen werden, für Neues, für Unbekanntes.
Zudem ist der Park im Sinne auch einer Art Garten archaisches literarisches Motiv und kann in seiner Metaphorik gut auch als Park des Lebens aufgeladen und gesehen werden.
Landschaften und Orte in einer Geschichte: Welche Rolle spielen sie? Wie wichtig sind sie in einer Geschichte? – In jedem Falle bieten sie den Protagonisten ihren Raum, wo diese dann – ob nun mehr mit dem Verstand oder aber mit dem Herzen – agieren können.
Der Zusatz „Geschichten mit Herz und Verstand“ knüpft bewusst am Unbewussten der Kinder an, bei denen Herz und Verstand ja noch unmittelbar miteinander verknüpft sind. Die Sinnhaftigkeit dessen soll über Literatur, in Verbindung auch mit Musik und Bewegung, bewusst gemacht werden.
Gerade in diesen Coronazeiten wird es dem Menschen noch einmal bewusster gemacht: Herz und Verstand gehören am besten zusammen, um die Herausforderungen des Alltags zu meistern.
Bilder
© Constanze John, Daniela Dörge
Texte der Autorenpatenschaft Nr. 369
Der Zeitreise-Park
Kapitel 1
Nicht weit von einer Stadt liegt ein Park. Alle Menschen, die dort entlanggehen, sagen: „Der Park ist verzaubert.“ Am Anfang des Parks steht ein Tor. Und um den Park herum ist wirklich alles wie verzaubert: Man kommt nicht hinein! Doch Lia und ihr Freund Tim wollen hinein. Sie wollen den Park erkunden, wissen aber nicht, wie man hineinkommt. Lia singt zufälligerweise. Es klappt. Sie treten durch das Tor und gehen hinein. Tim sagt: „Da stehen ganz viele Bäume.“ Lia fasst aus Versehen einen Baum an. Auf einmal werden sie in das Jahr 1982 gebracht. Lia ist so aufgeregt. Tim ist auch da. Aber sie sind nicht mehr in diesem Park, sondern auf einem Marktplatz. Alle Frauen tragen neonfarbene Hosen und die Männer Schlaghosen. Da sind auch Straßentänzer. Lia und Tim laufen in der Stadt herum. Irgendwann finden sie wieder den Park. Sie gehen hinein und kehren zurück.
Charlotte B.
Der Klangtanz
Es war einmal ein Tanz, der wie ein Klang über die Erde huschte.
Und dieser Klang-Tanz war das Tor zur Fantasie.
Vom Buch, das Lügen hasste
In einer Nische befindet sich ein Schlitz und in diesem Schlitz befindet sich ein Buch, das nur für Menschen sichtbar wird, die noch nie das Wort „Zicke“ gesagt haben. Wer dieses Buch hier versteckt hat? Ein Mensch mit Herz und Verstand! Es kann sich unsichtbar machen und – es hasst Lügen.
Der geheime Park
Es war einmal ein kleines Mädchen namens Lina. Lina war zwölf Jahre alt und ging in die 6. Klasse. Lina könnte so ungefähr ich selber sein. Lina wohnte in der Bergwälder Straße 12. Seit Lina zehn Jahre alt war, wurde sie immer zu einer unerwarteten Zeit an einen unerwarteten Ort teleportiert. Lina nervte das. Doch manchmal war es auch ganz nützlich. Denn Lina tauchte immer wieder in einem geheimen Park auf. Also, sie nannte ihn so. Und dort landete sie auf einer Bühne, vor einem tobenden Publikum. In dieser geheimen Welt dachte Lina immer, sie wäre ein Star.Eines Samstagsmorgen, als Lina gerade aufgestanden war,
waren da plötzlich viele Leute in der Wohnung. Lina kam gar nicht klar. Sie zog sich erst einmal an und frühstückte.
Eigentlich wollte sie mit ihrer Freundin Emi shoppen gehen. Aber bei so vielen Leuten kam sie gar nicht aus dem Haus. Da erinnerte sich Lina an diesen Traum von letzter Nacht. In diesem Traum befand sie sich wieder im geheimen Park – auf einer Bühne und vor tobendem Publikum! ‚Halt! Stopp!‘, sagte Lina zu sich selbst. ‚Reiß dich zusammen: Es war nur ein Traum!‘ Lina stoppte sofort ihre Erinnerung, steckte die Brote, die ihr die Mutter geschmiert hatte, in die Tasche und rannte aus der Wohnung.
Doch sie kam nicht weit, denn sie wurde von ihren angeblichen Fans aufgehalten. Einer ihrer „Fans“ rief ihr zu: „Lina
ist die coolste Sängerin der Welt!“ Lina verstand nur Bahnhof. War ihr Traum etwa doch Wirklichkeit geworden? Und Lina fragte die Leute: „Seit wann bin
ich die coolste Sängerin der Welt?“ Einer antwortete: „Seit ungefähr einem halben Jahr.“
Lina rannte durch die Masse und dachte nur: ‚Ab in die Stadt!‘ Aber die Masse folgte ihr. Also verkrümelte sich Lina gemeinsam mit ihrer Freundin Emi in einem Keksladen. Lina musste sich erst einmal beruhigen. Emi guckte sich mittlerweile in dem süßen, kleinen Keksladen um. Emi entdeckte im Nebenraum ein Bett. Obwohl es erst 12:30 Uhr war, waren sie so müde und legten sich erst einmal schlafen.
Als sie am Abend wieder aufwachten, sahen sie vor sich ein großes, dickes Buch. Emi wollte es hochheben. Doch das Buch war so schwer! Ein dickes, braunes Buch …
Fortsetzung folgt
Emilia L.
Partyprobleme
Wenn nach einer Party mal aufgeräumt wäre?! Ja, dann wäre das Leben theoretisch viel leichter. Man hat Spaß gehabt. Doch am Ende kommt der schlimmste Part. Das ist, wie wenn man mitten in Mathe einschläft und ein Lehrer kommt dazu und sagt: „Ich habe eine gute Nachricht. Wir … schreiben …
eine … Kurzkontrolle.“ Ja, das ist ein ganz guter Vergleich. Überall liegt Konfetti rum, lauter Saftflecken, Pizza auf dem Fußboden, das Sofa ist umgekippt. Und das soll ich jetzt aufräumen? Ne, warum ich?! Eigentlich wäre die eindeutige Begründung: Ja, da es mein Haus ist.
Aber wir wollen auch nicht vom Thema abkommen, weil, na ja, das interessiert uns genauso wenig wie Elefantenmist. Aber egal. Die Wand ist beschmiert. Und jemand hat seinen Rucksack vergessen. Ja, ich rede mir hier definitiv noch den Mund fusselig, grün, blau, ach, bitte schön: Was weiß ich! Ich muss mir unbedingt mal einen Stichpunktzettel schreiben, weil: Sonst komme ich noch ganz vom Thema ab. Jetzt muss ich aber wirklich mal …
Josefine L.
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