Texte & Videos der Autorenpatenschaft Nr. 297

Die Musik ist angekettet (verfilmt) von Caya, 10 Jahre

Drei Pferde in Syrien

Wir hatten drei Pferde.
Sie waren weiß.
Und eines ein Fleckchen
am Ohr.
Die gehörten nicht mir,
sondern Opa und Vater.
Es gab auch Schafe und Kühe
auf dem Bauernhof.
Ich war zwei und hab viel
vergessen
und alles von Fotos.
Die Pferde hab ich gemocht.
Als der Krieg angefangen hat
sind leider alle gestorben,
nur einer nicht.
Es kamen Einbrecher
und haben unser Pferd geklaut.

Giana, 9 Jahre

Abenteuer (verfilmt) von Mikka, 8 Jahre

Angst und Mut (verfilmt) von Lukas, 9 Jahre

Glück fotografieren

Ich bin nicht so oft glücklich,
nur manchmal.
Wir haben Jahre darüber
geredet in der Schule.
Aber Glück,
ich verstehe es nicht.
Glück ist nach Mallorca fliegen,
Glück ist alles zu haben,
was man braucht.
Man braucht Freunde,
jemanden, der sich
um dich kümmert.
Familie ist Glück,
ja Familie. Mama, Papa
und mein Bruder.
Der ist auch bescheuert und nervig.
Also liebe ich ihn.
Und er macht mich glücklich.
Ohne ihn wäre alles langweilig.
Plus und Schreiben und Lesen
habe ich im Kindergarten von
ihm gelernt.
Kannst du Glück malen?
Nein, weil man Glück
nicht malen kann.
Wenn ich sehr, sehr viel
Glück hätte, würde ich es
abgeben, aber Glück kann man
nicht abgeben. Glück hat
keine Beine, keine Arme,
Glück ist kein Mensch,
kein Lebewesen.
Ich könnte nicht mal
ein Foto davon machen.
Ich liebe Einhörner,
ein Foto von einem Einhorn,
das wäre Glück.
Also hat Glück doch Beine,
Beine von einem Einhorn?
Nein, das Einhorn ist nicht
das Glück, sondern das Foto.
Glück ist unsichtbar,
man kann es nicht anfassen
und nicht fotografieren.
Man kann nur glücklich sein
und es haben, aber nicht behalten,
denn man muss ja auch Pech haben.
Pech und Glück brauchen sich,
kein Glück ohne Pech,
kein Pech ohne Glück.
Es gibt glückliche Momente.
Als wir gekommen sind,
hab ich vier Jahre Oma nicht
gesehen. Als Oma dann
gekommen ist, war es mein
glücklichster Moment im Leben.
Also ist Oma Glück?
Nein, aber sie macht
mich glücklich.

Vina, 8 Jahre

Guck mich an (verfilmt) von Lukas, 9 Jahre

(Ohne Titel)

Wir sind alle mutig.
Nein, weglaufen tun wir nicht.
Mut ist, dass ich mich was traue,
was der andere sich nicht traut.
Auf einen zehn Meter hohen Baum klettern.
Mut ist ein Kreis,
darin ist das Gesicht
mit mutigen Augen.
Ritter sind mutig,
weil die Schwerter haben
und Schutzschilder
und auf den König aufpassen.
Die opfern sich, damit der
König weiter lebt.
Jedi Ritter sind auch mutig.
Mein Papa ist mutig,
Meine Mama ist mutig,
weil sie einen Menschen
gerettet hat.

Mikka, 8 Jahre

Was ist Mut?

Eine Burg machen wir,
weil da Menschen leben,
die in Gefahr sind.
Die Ritter helfen den Menschen
und dem König auf
dem Thron, er muss
beschützt werden.
Vor Angreifern.
Ich bin der König.
Ich auch.
Ich auch.
Aber es kann nur
einen geben.
Nur der mutigste
kann der König sein.
Ich bin der mutigste,
ne, ich.
Ich auch.
Wir müssen eine
Prüfung machen.
Gefährliche Prüfung.
Nein, keine Prüfung.
Der König wird König
indem alle ihm gehorchen.
Damit sie nicht
getötet werden
vom König.
Nein, die Ritter töten,
denn sie sind ganz viele
und müssen die
Menschen beschützen.
Ja, so ist es.

Jad, 7 Jahre, Noel, 7 Jahre, Mikka, 8 Jahre

Schönheit (verfilmt) von Giulia, 7 Jahre, Laian, 8 Jahre und Savana, 10 Jahre