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Projektdaten:

  • Titel: Was mir durch den Kopf geht
  • Bündnispartner 1: IGS Göttingen, Schulweg 22, 37083 Göttingen
  • Bündnispartner 2:Stadtbibliothek Göttingen, Gotmarstraße 8, 37073 Göttingen
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis e.V. in Niedersachsen, Künstlerhaus/Sophienstr. 2, 30159 Hannover
  • Autorenpatin: Kathrin Lange wurde 1969 in Goslar geboren und lebt bei Hildesheim in Niedersachsen. Von Haus aus Buchhändlerin, gab sie 2002 bis 2004 die „Federwelt“ heraus und veröffentlicht seit 2005 Romane und Thriller. Ihre Jugendbücher zu historischen Themen erschienen in der Fischer Schatzinsel, ihre Jugendthriller bei Arena. Kathrin Lange gibt Schreib-Workshops in Schulen in ganz Deutschland und ist seit 2013 Leiterin des Literaturlabors Wolfenbüttel, einem von der Niedersachsenstiftung finanzierten Förderprogramm für junge Autorinnen und Autoren. Außerdem engagiert sie sich ehrenamtlich für die Leseförderung.
  • Zeitraum: 01.08.2018 - 31.12.2018
  • Format: Modul 2 (halbjährig)
  • Ort: Göttingen
  • Bundesland: Niedersachsen
 

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 58


Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buchs (PDF)

Autorenpatenschaft Nr. 58

Cover der Autorenpatenschaft Nr. 58

 

Projektbeschreibung

„Was mir gerade durch den Kopf geht…“ ist der Titel des Schreib- und Buchprojektes.

Den Einstieg in eine Geschichte zu bekommen, fällt vielen Menschen schwer. Ein Bild, ein Erlebnis, ein Impuls aus der Umgebung oder einfach ein Gedanke hilft dabei, einen Text zu beginnen. Viele Kinder lieben Geschichten, beginnen eigene Geschichten zu schreiben, doch sie werden oft nicht fertig oder enden im Unendlichen. Diese Kinder brauchen Unterstützung, Beratung und Begleitung auf ihrem Schreibweg. Der Anfang ist wichtig, aber auch der rote Faden muss gefunden und verfolgt werden. Die Autorin Kathrin Lange wird den jungen Schreiberinnen und Schreibern helfen, ihre eigene Sprache zu finden und einzusetzen.

Die Bibliothek als Ort der Bücher gibt weiterhin Anregung und Orientierung. Welcher Ort könnte passender sein, um zu schreiben? Schreiben bedeutet sich einzulassen, sich in Figuren zu denken, sich mit den Figuren auf neue Wege zu begeben, die man selbst vielleicht nie betreten würde.

Doch was macht eine Geschichte, wenn sie fertig ist? Sie braucht Leserinnen und Leser, aber auch Zuhörerinnen und Zuhörer. Die jungen Autorinnen und Autoren werden das Vorlesen ihrer Texte lernen, um sie einem jugendlichen Publikum auf dem bundesweiten Vorlesetag in der Stadtbibliothek Göttingen vorzustellen. Um ein noch breiteres Publikum zu erreichen, werden die Geschichten mit dem Medienpädagogen Sascha Prinz so aufbereitet, dass sie im Stadtradio Göttingen zu hören sind. Zu Weihnachten werden dann die jungen Autorinnen und Autoren ihr eigenes Buch in der Hand halten und stolz der Familie, den Freunden und den Mitschüler/innen präsentieren können.

 

Bilder

Für diese Autorenpatenschaft liegt uns leider kein digitales Bildmaterial vor. Schauen Sie doch mal in das entstandene Buch!

 

Texte der Autorenpatenschaft Nr. 58


Was bin ich?

Ich
ich bin hier jetzt lege ich mich
in deine Hände denn du
hältst mich
ich bin
ein Pumuckl
nein ich bin sein
Bruder Findus
Jepeto mein Vater schuf mich
und Räuber Hotzenplotz
zog mich groß
nur der Vorhang fiel
aus meinen Haaren
ich lief nach Hause
da waren die drei kleinen Schweinchen
und verprügelten mich
der Wolf pustete und pustete
mit seinem Atem die Haare
wieder an meinen Kopf
und brachte mich zu meinem Vater
auf dem Weg fiel er in einen Brunnen
mit lauter Steinen im Bauch
trinken wollte ich was
aus meiner Badewanne
dort fand ich
eine Frau im Meer

Emelie Othzen (12 Jahre)


Armut

Die Armut hat viele Folgen; wie Angst, Hunger oder Sorgen.

Vieles könnte man da aufzählen. Vieles sorgt dafür, aber nur weniges könnte es beenden. Warum es niemand tut? Das weiß nur derjenige, der es nicht tut.

Kaia Manthey (14 Jahre)


Krieg

Ich bin müde, doch ich kann nicht schlafen.
Ich habe Angst.
Es ist still, totenstill.
Das Schweigen wird nur selten von weit entfernten Schüssen unterbrochen.
Schweigen des Todes liegt über meinem Zuhause.
Ich drücke meinen Teddy an mich.
Ich bin allein.
Er hat mir meine Familie und Freunde genommen.
Er hat mein Zuhause zerstört.
Es gibt viele Gründe, warum es ihn gibt.
Aber es gibt kaum etwas, was ihn beenden kann.

Krieg.

Lioba-Felicia Kelzewski (12 Jahre)


Inspiration

Ich sitze auf einer dunkelroten Bank. Der Lack ist schon ein wenig abgeblättert und man kann einen holzigen Ton erkennen. Ich sehe vor mir einen großen bunten Markt. Überall grüne Pflanzen und bunte Früchte. Egal wohin man schaut, Menschen. In der Mitte ist ein riesiges Mandala in allen möglichen Tönen ausgemalt. Das Grundmuster der Kreise und das Geräusch, wie die Kinder auf Stein malen, versetzen mir Gänsehaut. Ich höre viel Gelächter und Gemurmel. Die Leute reden aufeinander ein, jeder hat sein eigenes Gespräch. Auf einer Bühne, die neben dem Bastelladen steht, tanzen lächelnde Gesichter mit wunderschönen Kleidern. Ein Mann im schwarzen Frack legt mit einer hübschen Frau in einem roten Kleid einen Walzer hin. Die Musik dröhnt in meinem Kopf und durchfährt meinen ganzen Körper. Das verliebte Lachen eines süßen Mädchens lässt den Jungen im Anzug dahinschmelzen. Viele fremde Gesichter schauen mich an und fordern mich zum Tanz auf. Ich fühle mich geborgen in ihren Blicken, und als ich anfange zu tanzen, schwebe ich auf Wolke sieben. Ich lasse die Musik auf mich wirken und tanze durch den Abend.

Als ich aufwachte lag ich in meinem Bett. Neben mir mein knarrender Schrank und meine kaputte Kommode. Ich setzte mich auf und ließ meine Beine baumeln. Ich summte die Melodie aus meinem Kopf und tanzte auf dem knarrenden Holzboden. Ein Wind streifte durch das kleine Zimmer. Die durchsichtigen Vorgänge flatterten im Wind. Ich ging auf den Balkon, ein kleiner Vorsprung in acht Metern Höhe. Ich schaute auf die Blumenkästen, die auf dem Boden standen und in denen keinerlei Blumen waren. Ich setze mich auf den alten Sessel, der gerade so hier hin passte. Ich nahm mir das Heft aus der kleinen Kiste hinterm Sessel. Das Gelb des Sessels ließ mich an meinen Traum denken, und als Inspiration fing ich an zu malen. Ich blätterte durch meine Skizzen und Zeichnungen und merkte, dass keines der Bilder so war, wie ich es mir im Kopf vorgestellt hatte. Etwas fehlte immer. Es gab keine Farbe. Nach längerer Zeit schaute ich auf meine Armbanduhr. 10:42 Uhr. Ich nahm mir meinen roten Mantel und zog mir die braunen Kniestiefel an. Die Bänder schnürte ich zu einer Schleife. Mit meinem rosafarbenen Damenrad fuhr ich durch die Stadt. Die Sonne schien auf die Regentropfen des letzten Abends. Ich betrat das Café. „Hey Jain.“ Steffanie lächelte mich an. Sie stand hinter dem Tresen. Ich drehte das Schild um auf open. „Hey Steffy.“ Ich drückte auf dem Rekorder auf play und eine leise französische Stimme strömte durch den Laden. Ich putzte die Tische mit einen Lappen über. „Bonjour!“ Die Glocke über der blauen Ladentür klingelte. „Hallo Dadett, Erdbeerkuchen gibt es heute leider nicht.“ – „Och, da werden Sie aber viele enttäuschte Gesichter zu Gesicht bekommen. Dann bitte einen Kirschkuchen.“ Sie setzte sich wie immer an den dunkelroten Tisch, und wie immer kam ich mit einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen zu ihr. Am Abend steckte ich mir ein Stück Apfelkuchen und eine Laugenbretzel ein und fuhr mit meinem Fahrrad wieder nach Hause. Abends im Dunkel durch Paris zu fahren, ist das schönste der Welt. Und wie immer hielt ich am Eiffelturm an und genoss den Ausblick von ganz oben. Ich war nicht die Einzige, die heute Abend hier war. Ich sah einen Mann in schwarzer Hose und einem blauen Hemd an mir vorbeigehen. Seine braune Haare glänzten im Sonnenuntergang. „Bonjour.“ Er lächelte mich an. Wir schauten dem Sonnenuntergang zu. Die Stille war angenehm und seine Gegenwart ließ mich nicht allein.

Paula Diehl (14 Jahre)


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