parallax background
 

Projektdaten:

  • Titel: Ein Baukasten voll Literaturwerkzeuge
  • Bündnispartner 1: Europaschule Deutsch-Polnisches Gymnasium Löcknitz, Friedrich-Engels-Straße 5-6, 17321 Löcknitz
  • Bündnispartner 2: Caritas-Regionalzentrum Pasewalk, Karl-Marx-Str. 10, 17309 Pasewalk
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis in Mecklenburg-Vorpommern e.V., Gartenstraße 6, 17033 Neubrandenburg
  • Autorenpate: Tobias Reußwig schreibt Lyrik und übersetzt Prosa aus dem Englischen. Häufig experimentiert er in seinem eigenen Schreiben mit bewusst ausgewählten Limitierungen, nicht nur um neue Formen der Textproduktion zu entdecken, sondern auch (nicht selten gemeinsam mit Seminargruppen) um die kreativitätsfördernden Aspekte von Regeln zu erleben.
  • Zeitraum: 01.10.2022 - 30.11.2022
  • Format: Modul 3 (kurzzeitig)
  • Ort: Löcknitz
  • Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
 

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 419


Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buchs (PDF)

Für diese Maßnahme ist auf Grund der kurzen Dauer keine Publikation vorgesehen. Texte und Bilder des Projektes finden Sie weiter unten.

 

Projektbeschreibung

Wenn jemand lernen möchte, ein Instrument zu spielen, so wird dieser Person nicht eine Gitarre in die Hand gedrückt und gesagt: Musik kann heute jede Form annehmen, spiel einfach, was du möchtest! Nicht nur wäre die prospektive Musikerin ratlos und von den beinahe unendlichen Möglichkeiten überfordert, sie würde das Instrument auch schnell wieder weglegen.

Tobias Reußwig möchte Schülern und Schülerinnen Literatur als ein Spiel und ein Spielen mit Sprache vermitteln. Trotz der absoluten Freiheit, die der künstlerisch-sprachliche Ausdruck bietet, sollen einige mögliche wählbare Spielregeln erwähnt werden, analog dazu, wie der prospektiven Musikerin zunächst einige Griffe gezeigt werden und eine grobe Einführung in Musiktheorie gegeben werden würde.

Als Abschluss werden Kürzestgeschichten in Gruppen geschrieben werden, die zuletzt in einem kleinen, freundlichen Wettbewerb gegeneinander antreten dürfen.

 

Bilder

© Florian Brennenstuhl

 

Texte der Autorenpatenschaft Nr. 419


Weihnachten ist wie der Sex von Erwachsenen, es passiert nur einmal im Jahr.

Miriam

Liebe ist eine biochemische Reaktion - so wie Kotzen.

Sophia

Mein Notenspiegel ist wie ein Aktienkurs - er geht rauf und runter.

Tim

 

Ohne Titel (wie der Wind)

Es war mitten am Tag, ich fuhr an ihr vorbei: Ein Mädchen mit blonden Haaren in schwarz angezogen mit einer weißen Tasche. Sie ging alleine, mit Kopfhörern in den Ohren, und dem Handy in der Hand. Sie hat die ganze Zeit geredet, höchstwahrscheinlich hat sie mit jemandem telefoniert. Somit musste ich warten und Geduld haben.

Am nächsten Morgen bin ich wieder an ihr vorbeigefahren, jedoch ging sie diesmal mit irgendeinem Jungen. Sie ging in einen Laden. Ich beschloss, auch in den Laden zu gehen. Ich sah die beiden an der Kasse stehen und ging somit auch dahin. Sie heißt Nelly! Er hat ihren Namen gesagt, ich weiß es jetzt! Ich fuhr ihr unauffällig hinterher, damit sie mich bloß nicht sieht. Ich hab jetzt auch herausgefunden, wo sie wohnt. Jetzt kann ich es endlich tun!  Am nächsten Abend, wo es schon dunkel war, beschloss ich, zu ihr zu fahren. Ich hab Stunden gewartet, bis sie rauskommt. Es war nicht sicher, wann sie rauskommt. Ob sie überhaupt rauskommt. Oder ob sie überhaupt zuhause war. Doch dann, nach Stunden warten, kam sie. Sie hatte ein rotes Kleid an. Es sah aus, als würde sie auf eine Party gehen.

Sie blieb vor ihrem Haus stehen. Ich denke, sie hat auf irgendwen gewartet. Jetzt war meine Zeit. Ich fuhr mit dem Auto zu ihr. Hab mich nochmal umgeguckt, ob jemand in der Nähe ist. Niemand war dort. Ich sprang aus dem Auto wie der Wind, schlug sie einmal bis sie ohnmächtig wurde und fesselte sie anschließend im Auto. Ich fuhr zu mir nach hause und trug sie mit hoch. Ich legte sie auf die Couch und hatte Essen gekocht und es auf den Tisch gelegt. Sie wurde langsam wach. Ich versuchte, sie zu beruhigen. Sie hatte Angst. Ich sagte zu ihr, dass ich Essen gekocht hab, und sagte, ich würde gerne, dass sie mit mir isst.  Sie hat geweint und wollte nicht essen. Sie wollte wegrennen. Zuerst rannte ich ihr hinterher, doch dann lasse ich sie gehen, und sagte: „Tut mir leid, Nelly.“  Sie guckte nochmal verwundert nach hinten und rannte weiter. Aber warum will denn niemand bei mir bleiben? Ich will doch nur Freunde finden. Vielleicht hatte Mama recht, dass mich nie jemand mögen wird, und ich komisch sei. Doch was mach ich falsch?

Nikola


Zweiter Gruppentext

„Sein oder nicht sein!“, sagte der, der versuchte klug zu wirken, als ihm in einem Streit nichts besseres einfiel.

„Weißt du überhaupt, was das bedeutet, geschweige denn, wen du zitierst?“

Er wusste nicht, was er antworten soll. Deswegen schwieg er weiter.

Schließlich entschied er, auf solche Weisheiten mit einem Messer zu antworten. Doch was er nicht wusste: Dass sein Gegenüber ZWEI Messer dabei hatte. Zwei Messer und eine Bratpfanne. Und ein Motorola. Und einen Taser. Plus einen Gigantus Megalus Dinosaurus Rex. Und noch Elias seine Volvic-Flasche.

Und dann war es scheinbar vorbei — aber nur scheinbar.

Dominik, Mileen, Tom, Maximilian, Sophia

 

parallax background
Wir haben ihr Interesse geweckt?

Werden Sie
Unterstützer

Wir freuen uns immer über hilfreiche Unterstützung, die es uns ermöglicht unsere Projekte fortzusetzen. Wenn Sie also Unterstützer werden wollen, würden wir uns über eine Kontaktaufnahme freuen.