Geschichten-Werkstatt: „Tierisch gute Freunde“

Projektdaten:

  • Titel: Geschichten-Werkstatt: "Tierisch gute Freunde"
  • Bündnispartner 1: Hortbereich der staatlichen Gemeinschaftsschule Kulturanum, Kommunale Schule Jena, Karl-Marx-Allee 7, 07747 Jena
  • Bündnispartner 2: Lese-Zeichen e.V. Jena, Wagnergasse 25, 07743 Jena
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis für Thüringen e.V., Magdeburger Allee 4, 99086 Erfurt
  • Autorenpatin: Antje Horn wuchs in der DDR auf. Die Wohnung ihrer fünfköpfigen Familie war klein. Es gab keinen Fernseher, dafür viele Bücher. Ihre Eltern ließen sie mit unzähligen Geschichten aus aller Welt aufwachsen. Die Grenzen des Landes waren geschlossen. Dennoch reiste sie schon als Kind von meinem Hochbett aus durch ferne Länder und innere Welten. Während ihrer langjährigen Arbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie begann sie, die Kraft des Geschichtenerzählens im therapeutischen Setting zu entdecken und zu nutzen. Sie absolvierte Ausbildungen am Institut für Erzählkunst in Hannover und an der Universität der Künste in Berlin. Heute arbeitet sie als freiberufliche Erzählerin. Sie gibt Workshops und erzählt (nicht nur in Deutschland) für Menschen aller Altersklassen. Ihre große Liebe gehört dem bilingualen Erzählen im Tandem, dem Zusammenspiel mit anderen Kunstsparten und dem Geschichtenerzählen in der freien Natur. Seit 2018 gibt es das internationale Erzählkunstfestival NARRARE in Jena, dessen Initiatorin und künstlerische Leiterin sie ist. Sie hat drei erwachsene Söhne und lebt mit Mann, Hund und Katze in einer kleinen Hofgemeinschaft am Rande von Jena.
  • Zeitraum: 01.02.2023 - 31.07.2023
  • Format: Modul 2 (halbjährig)
  • Ort: Jena
  • Bundesland: Thüringen

Downloads zur Autorenpatenschaft

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Inhalt des Buchs

Cover des Buchs

Projektbeschreibung

Die Geschichten-Werkstatt: „Tierisch gute Freunde“ soll von Februar - Juli 2023  in Form eines wöchentlichen offenen Angebotes stattfinden. Erzählt wird von Tieren aller Art, von ihrem Miteinander, von Streit und Versöhnung, von Freundschaft und Abenteuern. Die meisten Kinder mögen Tiere. Manchen begegnen sie täglich, anderen nie. Wir erzählen einander von unseren Begegnungen mit Wildtieren und Haustieren. Wir sprechen aber auch über Tiere fremder Länder. Das Thema Freundschaft wird in vielen der Werkstatt-Geschichten eine zentrale Rolle spielen. Die Erzählerin Antje Horn bringt Geschichten aus aller Welt mit. Jede Woche wird sie gemeinsam mit den Kindern mit Rhythmus, Reim und Lied auf die Reise gehen. Eigene Geschichten können erfunden, erzählt und aufgeschrieben werden. Zu den Geschichten darf gemalt und gebastelt werden. Es wird gelauscht, gesungen, gespielt und gestalterisch gearbeitet. Die Kinder nehmen freiwillig an diesem Projekt teil.

Bilder zur Autorenpatenschaft

Texte der Autorenpatenschaft

In Jamaika lebte am Ufer eines breiten Flusses einmal eine Frau. Eines Tages fand sie im Ufergras einen kleinen Vogel mit gebrochenem Flügel. Sein Gefieder war so blau wie der Himmel, und traurig schaute er zu diesem hinauf. Die Frau hob ihn vorsichtig auf und trug ihn nach Hause. Sie richtete vorsichtig den kranken Flügel und strich heilendes Öl darauf. In eine kleine Schüssel gab sie Wassergras- Samen und in eine zweite Wasser. Aus einem weichen Tuch
baute sie dem kleinen Vogel ein Nest.
Dann sang sie für ihn: „Es war ein blauer Vogel … lalalalaaaaaa …“ Es war ein langes und schönes Lied und die Frau sang es oft. Bald schlief der kleine Vogel nicht mehr in dem Nest. Er folgte trippelnd der Frau, wohin auch immer sie ging. Und wenn die Nacht kam, schlief er an ihrer Brust, in ihrem Bett.
Nach etwa zwei Wochen …
Ob der Vogel wohl wieder fliegen lernte?


In Südafrika lebte einmal ein Hutmacher. Er hatte eine eigene Werkstatt und in dieser fertigte er sehr gute Hüte an. Immer wenn er genügend beisammen hatte, stapelte er sie auf seinem Kopf übereinander zu einem hohen Turm und ging in die Stadt zum Marktplatz. Dort verkaufte er die Hüte.
Eines Morgens machte er sich wieder einmal auf den Weg. Die Sonne schien, der Stapel mit den Hüten auf seinem Kopf war hoch, und der Hutmacher eilte die Landstraße entlang. Die Sonne stieg höher und höher und es wurde wärmer und wärmer. Der Schweiß stand dem Hutmacher auf der Stirn. Da sah er am Wegesrand einen Baum stehen. „Oh … was für ein schönes schattiges Plätzchen. Hier werde ich Pause machen.“ Gesagt – getan. Der Mann setzte sich am Fuße des Baumes nieder. Er lehnte seinen Rücken, seinen Kopf und den Stapel mit den Hüten an den Baumstamm. Genüsslich schloss er die Augen und schlief ein.
Als er erwachte, schien ihm die Sonne mitten ins Gesicht, denn sie war längst weitergewandert. Der Hutmacher erschrak und sprang auf. Dabei griff er nach den Hüten auf seinem Kopf. Doch was war das? Da oben saß nur noch ein einziger Hut.
Was war wohl geschehen?

 

Es war einmal eine sehr alte Frau. Ihr Haus stand am Ufer eines Flusses. Es stand genau dort, wo der Fluss in einen großen See mündete. Die Frau lebte allein. Ihr müsst wissen, dass ihre Gelenke vom Alter steif und ihr Körper schwach war. Eines Tages saß sie am Ufer des Flusses und klagte:
„Früher, da war ich jung und geschmeidig. Ich stand im Wasser dieses Flusses und fing die Fische mit den bloßen Händen. Früher war ich stark und geschickt. Ich kletterte auf die Obstbäume am Ufer des Sees und pflückte die reifen Früchte. Früher, da hatte ich meinen Mann und meinen Sohn und sah jeden Tag ihre lieben Gesichter. Aber ach … heute bin ich alt. Ich kann keine Fische mehr fangen.
Auf Bäume klettere ich schon lange nicht mehr. Meinen Küchengarten kann ich nicht mehr bestellen. Täglich esse ich Wassergras … Wassergras-Suppe, Wassergras-Brot, Wassergras-Brei …
Mein Mann ist lange tot und mein Sohn weit fortgezogen. Immer bin ich allein.“
Plötzlich hörte die Frau hinter sich in den Sträuchern ein Geräusch. Mühsam stand sie auf, ging zu dem wackelnden Busch und schob die Zweige auseinander. Sie staunte. In den Zweigen zappelte ein Vogel. Einen solch schönen Vogel hatte sie noch nie gesehen. Er hatte vom Kopf bis zum Schwanz ein goldenes Gefieder. Seine Flügel jedoch glänzten grün…
Warum flog der Vogel nicht fort?

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