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Projektdaten:

  • Titel: Es war einmal eine Zauberflöte. Märchen und Sagen nacherzählt
  • Bündnispartner 1: Grundschule Bad Saarow, Pieskower Straße 31, 15526 Bad Saarow
  • Bündnispartner 2: Bibliothek im SaarowCentrum, Ulmenstraße 15, 15526 Bad Saarow
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis im Land Brandenburg e.V. , Fliederweg 1 e, 15344 Strausberg
  • Autorenpate: Till Sailer ist Autor von Hörspielen, Kinderbüchern, Romanen, Kurzprosa und Sachbüchern (zum Spezialfach Musik). Er war Mitgründer des Friedrich-Bödecker-Kreises im Land Bran-denburg e.V. und fungierte von 2010 bis 2018 als Vorsitzender des Verbandes. Einige seiner Werke für junge Leser*innen sind: die Nacherzählungen „König Midas und sein Barbier“ sowie „Die Zauberflöte“; außerdem „Konzert für kleine Hände“ (Geschichten aus dem Leben berühmter Komponisten), „Wie Bach Thomaskantor wurde“ und „Fantastische Sinfonie“ (ein Hörspiel nach Arnold Zweig).
  • Zeitraum: 03.04.2019 - 29.05.2019
  • Format: Modul 3 (kurzzeitig)
  • Ort: Bad Saarow
  • Bundesland: Brandenburg
 

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 139


Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buchs (PDF)

Für diese Maßnahme ist auf Grund der kurzen Dauer keine Publikation vorgesehen. Texte und Bilder des Projektes finden Sie weiter unten.

 

Projektbeschreibung

Die Teilnehmer*innen sollen sich darin üben, Märchen und Sagen, die mündlich vorgetragen werden, auf eigene Weise wiederzugeben. Dabei sind Fantasie und freier Umgang mit dem Stoff gefragt. Stil und Wortwahl sollen den natürlichen Ausdrucksweisen der Kinder entsprechen. Wichtig ist jedoch, die Nacherzählung auf eine Grundaussage zu konzentrieren. Vorschläge aus dem Kreis der Beteiligten werden angeregt und umgesetzt, heimische Sagen einbezogen.

 

Bilder

 

Texte der Autorenpatenschaft Nr. 139

DER MOND


Szenische Fassung nach „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm

Schüler der Grundschule „Maxim Gorki“ Bad Saarow

Anleitung und Endfassung:Till Sailer

Rollen:

Erzähler 1-3, Burschen 1-4, Bauer, Bürgermeister, Petrus, Pferd, Wichtelmänner (2), Zwerge (weiblich) (2), Alte und Junge(2), Leute, die mit den Köpfen zusammenstoßen (2), Tote in der Unterwelt (2), Auferstandene Tote (2), Alle


Erzähler 1: Vorzeiten gab es ein Land, wo die Nacht immer dunkel und der Himmel wie ein schwarzes Tuch darüber gebreitet war, denn es ging dort niemals der Mond auf, und kein Stern blinkte in der Finsternis. Bei der Erschaffung der Welt hatte das nächtliche Licht nicht ausgereicht. Aus diesem Land gingen einmal vier Burschen auf die Wanderschaft und gelangten in ein anderes Reich, wo abends, wenn die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, auf einem Eichbaum eine leuchtende Kugel stand, die weit und breit ein sanftes Licht ausgoss. Man konnte dabei alles wohl sehen und unterscheiden, wenn es auch nicht glänzend wie die Sonne war. Die Wanderer standen still und staunten. Da kam ein Bauer mit seinem Pferdefuhrwerk angefahren. Den fragten sie:

1. Bursche: Wat is’n ditte?

2. Bursche: Was leuchtet dort oben so hell?

3. Bursche: Oh, was für eine schöne Lampe?

4. Bursche: Welch komisch leuchtendes Ding ist das?

Bauer: Das ist der Mond. Der Bürgermeister hat den Mond für 3 Taler gekauft und am Eichbaum befestigt. Er muss täglich Öl aufgießen und den Mond putzen, damit er immer hell leuchten kann. Für diese Arbeit erhält er einen Taler in der Woche.

1. Bursche: Wir könnten die Armleuchte, Mond jenannt, sehr jut jebrauchen. Wie geil wär’ det, wenn wa nicht jed’n Ab’nd mit de Köppe z’samm’stoßen. Wir könn’n det Ding an unserm großen Eichbaam uffhäng’n.

2. Bursche: Ich schlage vor: Wir klauen den Mond. Die haben hier doch genug Geld für einen neuen.

3. Bursche: Ich, der Jakob, bin der beste Kletterer weit und breit. Ich hole die Scheibe herunter.

4. Bursche: Ich besorge schnell ’nen Pferdewagen. Gleich bin ich wieder da.

Erzähler 1: Der vierte Bursche holte den Wagen. Der dritte stieg auf den Baum, bohrte ein Loch in den Mond, zog ein Seil hindurch und ließ ihn herab. Als die glänzende Kugel auf dem Wagen lag, deckten die vier Burschen ihre Mäntel darüber, damit niemand den Diebstahl bemerken sollte. Sie brachten den Mond in ihr Land und stellten ihn auf eine hohe Eiche. Als die neue Lampe ihr Licht über alle Felder verbreitete und Stuben und Kammern damit erleuchtete, freuten sich Alte und Junge.

Alte u. Junge: Hurra, hurra! Ein neues Himmelslicht ist da!

Zwerg 1: Schau nur, Zwerg, was für ein sonderbares Ding.

Zwerg 2: Sieht aus wie eine leuchtende Scheibe.

Zwerg 1: Nein, schau doch mal genauer hin. Es ist eine Kugel.

Zwerg 2: Sie leuchtet, als wäre plötzlich ein Licht angeschaltet.

Wichtel 1: Ein Segen, ein Segen! Das hat’s hier noch nie gegeben.

Wichtel 2: Helles Licht strahlt in der Nacht. Weg ist die schwarze Wand. Nun geht die Arbeit leichter von der Hand.

Erzähler 2: Die vier Burschen versorgten den Mond mit Öl, putzten den Docht und erhielten wöchentlich ihren Taler. Mit den Jahren wurden sie alte Greise. Als einer erkrankte und seinen Tod voraussah, bestimmte er, dass ein Viertel des Mondes als sein Eigentum ihm mit ins Grab gegeben werden sollte. Als er gestorben war, kam der Bürgermeister herbei und gab eine Erklärung ab. Bürgermeister: Der verstorbene Bursche hat es so bestimmt: Ich schneide mit einer Heckenschere ein Viertel vom Mond ab und lege das Stück dem Toten in den Sarg. Gleich nimmt das Licht ein wenig ab.

Erzähler 2: Als der zweite Bursche starb, wurde ihm das zweite Viertel des Mondes mit ins Grab gelegt, und das Licht nahm weiter ab. Noch schwächer wurde es nach dem Tod des dritten Burschen. Und als der vierte ins Grab kam, kehrte die alte Finsternis wieder zurück. Wenn die Leute abends ohne Laterne ausgingen, stießen sie mit den Köpfen zusammen.

Leute, die mit den Köpfen zusammenstoßen: O weh! O weh! Schlimm, dass ich nichts mehr seh’.

Erzähler 3: Als aber die vier Teile des Mondes sich in der Unterwelt wieder vereinigten, wurden dort, wo immer Dunkelheit geherrscht hatte, die Toten wieder wach. Sie standen auf und gaben furchtbare Laute von sich. Tote in der Unterwelt: Uah-uah! Was ist denn da?! Uah-uah! Wir können plötzlich wieder sehn. Die Augen war’n ganz schwach geworden. Der Glanz des Lichts haucht uns neues Leben ein.

Erzähler 3: Die Toten wurden lustig und nahmen ihre alte Lebensweise wieder an. Ein Teil ging zu Spiel und Tanz, andere liefen in Wirtshäuser, wo sie sich betranken, tobten und zankten. Auferstandene Tote: Diebsgesindel! Landstreicher! Verdammtes Pack! Elende Betrüger!

Erzähler 3: Der Lärm wurde immer stärker und drang schließlich bis hinauf in denHimmel. Der heilige Petrus, der das Himmelstor bewacht, merkte, dass in der Unterwelt etwas nicht stimmte. Er rief die himmlischen Heerscharen.

Petrus: Unterstützt mich, ihr Engel des Himmels! Das ist eure Pflicht. Ein böser Feind ist eingedrungen. Hört, ihr Himmelsboten! Helft mir, beruhigt die Toten!

Erzähler 3: Doch, wie laut er auch rief, Petrus wurde nicht erhört. Da setzte er sich auf sein Pferd und ritt durch das Himmelstor hinab in die Unterwelt.

Pferd: (wiehert) Wehe dem Feind! Petrus und ich, wir kommen angeritten, um alle Störenfriede zu besiegen. (wiehert weiter)

Petrus: Wehe den Feinden! Wir kommen geritten, um alle Störer zu besiegen. (Wiehern) Tote seid still, Tote seid still, weil Petrus bald wieder schlafen will! Keiner soll sich weiter rühren, Sonst werdet ihr harte Pferdehufe spüren. (Wiehern)

Erzähler 3: Da bekamen die Toten Angst, beruhigten sich und legten sich wieder in ihre Gräber. Petrus aber nahm den Mond mit fort und ritt mit ihm hinauf zum Himmel. Dort hängte er ihn auf, wo er heute noch leuchtet.

Alle: Seht nur, seht! Wie schön leuchtet der Mond, eine von den schönsten Himmelsgaben. Jetzt sollen alle etwas davon haben.

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