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Projektdaten:

  • Titel: Hier und anderswo – Literarische Texte über die Heimat und die Welt
  • Bündnispartner 1: Mittelschule Gaustadt, Heinrich-Semlinger-Str. 9, 96049 Gaustadt
  • Bündnispartner 2: Stadtbücherei St. Kilian Hallstadt, Marktplatz 12a, 96103 Hallstadt
  • Bündnispartner 3: Friedrich Bödecker Kreis in Bayern e.V., Grillparzerweg 4, 85435 Erding
  • Autorenpate: Nevfel Cumart studierte Turkologie, Arabistik, Iranistik und Islamwissenschaft in Bamberg und arbeitet dort seit 1992 als freiberuflicher Schriftsteller, Übersetzer und Journalist. Seit 1983 veröffentlichte er 19 Gedichtbände in Deutsch, Englisch und Türkisch sowie eine Sammlung mit Erzählungen. Neben zahlreichen Prosabeiträgen in Anthologien zeichnete er für über ein Dutzend Bücher als Herausgeber verantwortlich. Nevfel Cumart übersetzte eine ganze Reihe von Büchern aus dem Türkischen ins Deutsche und publizierte zahlreiche Aufsätze und Porträts über die türkische Literatur. Er hält Vorträge und leitet Seminare über verschiedene Aspekte der türkischen Gesellschaft und Kultur, die Lebenssituation der Migranten in Deutschland sowie über die Religion des Islams.
    Für sein literarisches Werk erhielt Nevfel Cumart diverse Literaturpreise und Auszeichnungen, darunter auch den Kulturpreis Bayern (2008) den Kulturpreis der Oberfrankenstiftung (2009), den Pax-Bank-Preis (2011) sowie die Poetik-Professur der Universität Innsbruck in 2012. Im Juli 2014 überreichte ihm Bundespräsident Gauck persönlich das Bundesverdienstkreuz am Bande. Nevfel Cumart führt seit 1984 Lesungen und Schreibwerkstätten an Schulen aller Schularten durch. Seine Lese- und Vortragsreisen führten ihn mehrfach ins Ausland. Er leitete auch Kreative Schreibwerkstätten in den USA, in Irland, Österreich, Polen, Dänemark, Finnland und Italien.
  • Zeitraum: 15.05.2022 - 30.11.2022
  • Format: Modul 2 (halbjährig)
  • Ort: Gaustadt
  • Bundesland: Bayern
 

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 338


Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buchs (PDF)

Autorenpatenschaft Nr. 338

Cover der Autorenpatenschaft Nr. 338

 

Projektbeschreibung

Trotz der rapiden und sicher bedenklichen Ausbreitung der sozialen Medien und solcher Programme wie Facebook, Whatsapp und Instagram gibt es so manche Jugendliche, die auch außerhalb dieser digitalen Welt und auch außerhalb des schulischen Rahmens Texte verfassen, die dazu dienen, die eigene Person und die Gedanken zum Ausdruck zu bringen. In dem Schreibprojekt mit Nevfel Cumart werden den teilnehmenden Jugendlichen gezielt Impulse gegeben, um sich insbesondere den Themen „Zuhause / Heimat“, „Fremde“ und „Begegnung mit dem Fremden“ mit ihren vielfältigen Facetten wie „Sehnsucht“, „Toleranz“ und „Völkerverständigung“ zu widmen.

Was bedeutet Heimat für die Jugendlichen? Wie kann man diesen Begriff in Worte fassen? Wie lebt es sich in der Fremde, wie zwischen den Kulturen? Welche Spannungen gibt es? Wo ist das Zuhause? Wie entwickelt sich der Begriff „Heimat“? Mit welchen Problemen und Schwierigkeiten werden Menschen mit fremder Herkunft im alltäglichen Leben in Deutschland konfrontiert? Was führt Menschen aus anderen Ländern zu uns nach Deutschland? (Stichwort: Krieg und andere Fluchtursachen, aber aus der Sicht der betroffenen Jugendlichen). Diesen und anderen Fragen soll mit literarischen Texten nachgegangen werden.

Insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund aber auch junge (auch unbegleitete) Geflüchtete, von denen einige am Projekt teilnehmen werden, können in der Schreibwerkstatt unter gezielter Anleitung des Autorenpaten in eigenen Worten und aufrichtigen Bildern einen aussagekräftigen Einblick in ihr Denken und Fühlen, in ihre Empfindungen und Erlebnisse geben. Dabei soll es nicht nur um die großen Themen wie „Flucht“, „Heimat“, „Fremde“ und „Ausländerdasein“ gehen. Auch das breite Spektrum menschlicher Gefühle, darunter Freundschaft und Liebe sowie die eigenen Ängste und Sorgen angesichts einer vielleicht ungewissen oder aber als bedrohlich empfundenen Zukunft, aktuell auch wegen der anhaltenden Corona-Pandemie und wegen des Krieges in der Ukraine (Stichwort: Subjektive versus objektive Zukunftsängste) könnten und sollten wenn möglich auch literarisch thematisiert werden.
Die Bandbreite der möglichen thematischen Zugänge umfassen bei kompetenter Anleitung und Hinführung durch den Autorenpaten sicherlich ein beachtliches Spektrum und können dazu dienen, spezifische Fragestellung literarisch aufzugreifen.
Nevfel Cumart konzipiert und gestaltet den Ablauf des Projektes flexibel und nicht nach einem starren Konzept. Dabei richtet er sich nach der Altersstufe der Jugendlichen, der Zusammensetzung der Gruppe und den vorhandenen Voraussetzungen bei den Teilnehmenden

 

Bilder

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Texte der Autorenpatenschaft Nr. 338


Meine Heimat

Meine Heimat ist da, wo ich mich wohlfühle.
Meine Heimat ist da, wo ich mich auskenne und die Sprache spreche.
Meine Heimat ist da, wo die Leute, die mir am Herzen liegen, an meiner Seite bleiben und mir helfen.
Meine Heimat ist da, wo ich aufgewachsen bin.
Meine Heimat ist da, wo alle meine Verwandten und Bekannten sind.
Meine Heimat ist zu 80 % in Italien, denn meine Familie und Verwandten sind alle Italiener.
Meine Heimatstadt ist in Sizilien.
Meine zweite Heimat ist zu 20 % Deutschland (Bamberg), weil dort meine Familie lebt und ich die Hälfte meines Lebens hier verbringe.

Chiara Maria Villace Ciavola, 13 Jahre


Liebe Heimat

Heimat ist da, wo ich meine große Liebe gefunden habe.
Heimat ist da, wo ich Verluste und Geheimnisse gemacht habe.
Heimat ist da, wo man sich versteht.
Heimat ist da, wo ich meine ersten Schritte gemacht habe.
Heimat ist da, wo ich schöne und blöde Momente erlebt habe.
Heimat ist da, wo ich mehrmals umgezogen bin.
Heimat ist da, wo ich jeden Winkel aufzeichnen kann.
Meine Heimat ist in Bamberg und in Coburg, weil ich in Coburg meine erste Freundschaft gemacht habe und dort meine Familie wohnt.

Luca Tausendschön, 12 Jahre

Dazwischen

Meine Mutter ist Kurdin und Araberin.
Mein Vater ist Araber.
Meine Nachbarin ist Russin.
Meine Lehrerin ist Deutsche.
Meine beste Freundin ist Türkin.
Mein Sitznachbar ist Russe.
Und dazwischen lebe ich auf dieser großen Welt mit so vielen
verschiedenen Nationalitäten.

Shaimaa Alhmili, 14 Jahre

Heimat ist dort…

Meine Heimat ist der Ort, wo ich schöne Momente mit meiner
Familie erlebt habe.
Heimat ist dort, wo ich alles verstehe und mich wohlfühle.
Heimat ist dort, wo meine Familie ist.
Heimat ist dort, wo ich respektiert werde, so wie ich bin, und
nicht wegen Aussprache oder wegen meines Aussehens geärgert
werde.
Heimat ist da, wo ich mit meinen Freunden lachen und mich
freuen kann.
Meine Heimat ist Deutschland und Russland, denn dort leben
meine Verwandten und Freunde, die ich lieb habe.

Daniela Dietz, 12 Jahre

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