Geburtstag in Bodenwerder – Münchhausen lädt zur großen Feier

Der Baron Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen wurde am 11. Mai 1720 in Bodenwerder, also vor ungefähr 300 Jahren geboren. Da er einerseits nicht so gut im Rechnen ist und daher glaubt, genau in diesem Jahr 2024 seinen runden Geburtstag zu haben, andererseits keine Gelegenheit zum Feiern auslassen will, lädt er alle seine Freunde, Begleiter, Verwandten und Bekannten zu einer großen Geburtstagsfeier nach Bodenwerder ein.

Aus Istanbul erwartet er den Bleiläufer, der sich Bleigewichte an die Beine geschnallt hat, um nicht viel zu schnell zu laufen und viel zu früh anzukommen.
Auch der Grashorcher, der tatsächlich mit dem Ohr am Gras selbiges wachsen hört, ist geladen. Der Sperlingsschütze, der aus tausend Kilometern Entfernung einen Sperling treffen kann (was er zum Geburtstag hoffentlich nicht vorführt, denn wir sind Tierschützer) wird kommen.
Der Waldroder, der am Libanongebirge gerne mal mangels Axt einen Zedernwald mit einem Strick umreißt, um Feuerholz zu machen, dies aber nur gegen Schwerarbeiterzulage tut, hat sich angekündigt. Und aus Ägypten wird der Nasenbläser erwartet, der sich ein Nasenloch zuhalten muss, um die aufgestellten Windräder nicht einfach umzupusten. Alle Fünf, also der Bleiläufer, der Grashorcher, der Sperlingsschütze, der Waldroder und der Nasenbläser, haben schon ihre Teilnahme an der Feier zugesagt.

Nun erwartet der Baron unsere Antwort auf seine Einladung, wobei er darum bittet, dass wir uns mit unseren besonderen Fähigkeiten ankündigen, damit wir sie bei der Feier unter Beweis stellen können. Und da Münchhausen nicht gerade zu den bescheidenen Zeitgenossen zählt, hat er uns auch gleich seine Wunschliste mit den Geburtstagsgeschenken zugeschickt:

• Sattel zum Kanonenkugelreiten.
• Haargummi für den Zopf, an dem ich mich und mein Pferd aus dem Sumpf ziehen kann.
• Eine Bohne zum Pflanzen, die so schnell und hoch wächst, dass ich damit zum Mond hochsteigen kann.
• Eine silberne Axt, denn meine ist mir diesmal bis auf den Mars geflogen.
• Eine Flasche Tokajer für den türkischen Sultan.
• Ein Posthorn, das die Töne später spielt, als sie geblasen wurden.
• Ein neues Taschenmesser (meins ist im Schnee verlorengegangen, als ich einen Bären jagte).
• Kirschkerne, die ich in mein Gewehr laden kann, um Hirschen Kirschbäume zwischen das Geweih zu pflanzen.
• Speckstückchen an einer Schnur für die Enten.
• Und einen achtbeinigen Hasen!

Wir werden also eigene Geschenke vorbereiten, und müssen dann nur 254 Jahre in die Vergangenheit (Münchhausen wird 54 Jahre alt) und 600 Kilometer weit nach Bodenwerder reisen, um mit Münchhausen und seinen Freunden zu feiern.

Geplant ist
• ein Besuch der Autorin Iris Lemanczyk, die von ihren Reisen und den Feiern in anderen Ländern erzählt,
• ein Besuch der Gemeindebücherei, die extra für uns viele neue Bücher zum Thema „Feiern weltweit“ anschaffen wird. Jedes Kind bekommt ein eigenes Buch über Münchhausen.
• Besuch des Freilichtmuseum Gutach. Dort lernen wir, wie Kinder vor 300 Jahren gelebt haben.
• Besuch der Pflanzenheilkundlerin Michaela Girsch, die uns die Reiseapotheke der Natur nahebringen wird.
• Dann kommt die Fotografin Frau Knobloch, und fotografiert uns unverkleidet und als die Traumhelden für die Feier verkleidet.
• Und kurz vor unserer Abschlusslesung kommt die Sprechtrainerin Franziska Trischler, und bringt uns bei, wie man seine Geschichte am besten vorträgt.