Manchmal habe ich Angst – Gefühlen einen Raum geben

Projektdaten:

  • Titel: Manchmal habe ich Angst – Gefühlen einen Raum geben
  • Bündnispartner 1: Edith-Stein-Schulstiftung des Bistums Magdeburg, Sankt Mauritius-Sekundarschule, Jamboler Straße 1, 06130 Halle (Saale)
  • Bündnispartner 2: Geschwister Molsberger, Buch- und Kunsthandlung – Devotionalien und Kerzen, Steinweg 50/51, 06110 Halle (Saale)
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis in Sachsen-Anhalt e.V., Paracelsusstraße 2b, 06114 Halle (Saale)
  • Autorenpate: Konrad Potthoff wuchs in Schkopau auf und lebt heute in Halle. Mit 15 Jahren wurde er Mitglied des "Zirkels Schreibender Arbeiter" in den Buna-Werken, unter der Leitung von Friedrich Döppe. Sein erstes Kinderbuch schrieb er mit 19 Jahren, das, knapp zehn Jahre später, 1978 unter dem Titel "Wilhelmine und der unheimliche Planet erschien". Das Buch war dann sehr erfolgreich, sodass auch ein zweiter Teil, Wilhelmine greift ein erscheinen konnte. Die Erzählungen sind nun unter dem Titel "Wilhelmine - alle Abenteuer vereint". Nach einer lebensgefährlichen Erkrankung 1973 wandte er sich dem Thema Tod zu. Die Lockerheit, mit der er die "Wilhelmine–Geschichten" geschrieben hatte, wurde nun von ernsteren Themen überlagert, so in seinem Kinderbuch Florian und die Friedhofskatze (2010). Eine Schelmengeschichte findet sich erst wieder in seinem Roman "Gottfried schwängert den Tod" (2016), der teilweise autobiografischen Charakter trägt. Anfang der 1990er Jahre übernahm Konrad Potthoff ein Projekt, in dem Biografien gesammelt werden sollten. Daraus entstand der "Senioren kreativ Verein e.V.", der neben Freizeitangeboten für Senioren in allen Stadtteilen von Halle, bis hin zur Übernahme von Kindergarten, 400 Menschen in Vollzeit und als ABM Arbeit bot. Gleichzeitig war er Geschäftsführer des Künstlerhauses 188 in Halle. Er verfasste Erzählungen für Anthologien, Zeitschriften und Lesebücher.
  • Zeitraum: 01.02.2023 - 31.07.2023
  • Format: Modul 6 (Ganztagsmodul)
  • Ort: Halle (Saale)
  • Bundesland: Sachsen-Anhalt

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft

Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und die Broschüre mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buches (PDF)

Inhalt des Buches

Cover des Buches

Projektbeschreibung

Wenn Erwachsenen über den Krieg in der Ukraine reden, oder über die aktuelle Inflation und die Energiekrise zeigen sich existenzielle Ängste in Familien und werden teilweise erlebbar. Kinder und Jugendliche werden häufig in diese Gespräche nicht eingebunden – Sie sollen mit Leichtigkeit weiterleben können. Kinder und Jugendliche werden so sprachlos gemacht. Denn diese Zeiten, diese Themen rauschen nicht spurlos an ihnen vorbei. Gleichzeitig sind Krankheiten wie (Long-)Covid, Influenza A, RS-Virus und der allgemeine Notstand in Kinderarztpraxen und Krankenhäuser besonders in diesem Winter (2022/23) präsenter denn je – besonders für Kinder.

Und neben all diesen globalen Herausforderungen, Ängsten, Sorgen, gibt es auch noch andere Ängste, die Kinder und Jugendliche ebenso beschäftigen:

Wer hilft mir, meine Angst zu überwinden? Wer hilft mir, wenn ich ängstlich bin, zu hoffen? Und ist es immer Angst? Manchmal fühlt man sich verloren und einsam und gleichzeitig auch fröhlich und unbeschwert. Darf man das?

SchülerInnen begegnen sich in unterschiedlichen Situationen, diverse Gefühle und Gedanken in vielfältigen Formen werden zum Ausdruck gebracht und im Kontakt zu anderen gelebt.

Dies kann besonders für junge Menschen sehr herausfordernd sein, insbesondere wenn Ausdrucksformen von Emotionen und deren Reflexion noch nicht in Gruppen eingeübt werden konnten (Stichwort: Distanzunterricht, wechselnde Lerngruppen, etc.). Des Weiteren bildet der Übergang in die Pubertät ein weiteres Moment in der Auseinandersetzung mit der eigenen Gefühlswelt. Kunst kann als Ausdrucksform für die persönliche Gefühlswelt auf vielfältige Weise genutzt werden. Literatur erlesen und produzieren wird so zum Mittel in der eigenen Auseinandersetzung und Reflexion mit Emotionen anderer und der eigenen. Die Entwicklung von Empathie und Multiperspektivität kann gefördert werden.

Dieser Ansatz wird in diesem Schulhalbjahr mit dem Motto des kulturellen Themenjahres 2023 der Stadt Halle verknüpft werden: Streitkultur und Zusammenhalt. Wir bleiben somit nicht auf der Stufe des eigenen Betrachtens von Gefühlen und Gedanken stehen, sondern werden aktiv. Wie kann am Ende einer Auseinandersetzung ein Gesprächsangebot stehen? Sind Kompromisse möglich? Wie kann Zusammenhalt (wieder) entstehen?

Abschied von R.
Wie nah die Probleme dieser Welt sind, musste die Gruppe selbst erfahren.
R. war nur bei der ersten Zusammenkunft dabei. Sie trug ein Kopftuch und stammte aus einem Land, weswegen ihr nunmehr die Abschiebung drohte.
Und so kam es auch. Bei der nächsten Zusammenkunft war R. nicht mehr dabei.
Sie hinterließ uns das, was sie geschrieben hatte:
„Und der letzte Wunsch, dass alle Menschen Respekt gegenüber anderen haben.“
Was können wir tun? Wenn wir einen Zauberstab hätten, würden wir
R. wünschen, dass sie in unsere Runde zurückkehrt.

Bilder zur Autorenpatenschaft

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Texte der Autorenpatenschaft

Nanu?
Ich war wie immer nach der Schule in meinem Zimmer. Als ich meinen Ranzen neben meinen Schrank tun wollte, bemerkte ich einen Stock. Ich nahm ihn vom Boden hoch und legte meinen Ranzen hin. Als ich den Stock drehte, um ihn von allen Seiten anzusehen, kam ein bisschen komischer Rauch raus, der einen Zettel auftauchen ließ, worauf stand:
„Du hast drei Wünsche, entscheide dich gut.“
Ich überlegte verwirrt, was ich mir wünschen sollte.
In letzter Zeit macht meine Mutter sich viele Sorgen um meine Oma. Sie lebt allein, kann jedoch nicht mehr für sich sorgen. Ich drehte den Zauberstab und dachte an meinen Wunsch. Meine Oma soll eigenständig leben können bzw. gesund und alt werden. Ich lächelte, als sich der Rauch aus dem Fenster und auf den Weg zu meiner Oma machte!
Aber was kann ich mir noch wünschen? Ich dachte an meinen Partner, der weit weg wohnt. Ich erhob den Zauberstab und wünschte mir, dass ich teleportieren kann. Sofort teleportierte ich mich zu ihm. Ich ließ den Stab fallen und umarmte ihn.
Ich überlegte später, was ich mir noch wünschen könnte. Zufrieden mit meiner Entscheidung, gab ich den Zauberstab meinem Partner.
Er solle sich etwas wünschen, was auch immer er wollte.
Anni

Tiger
Es war ein besonders kalter Tag in Sibirien. Kira, die junge Tigerin, spielte gerade mit ihren Geschwistern, als sie einen sehr lauten Knall hörten.
Alle hielten den Atem an. Und Kiras Mutter kam aus dem Dickicht und schaute sich um. Sie deutete ihren Jungen an, dass sie ihr folgen sollten, so schnell es geht. Sie rannten alle los und liefen so schnell, wie sie nur konnten. Nach einer Weile blieben sie endlich stehen.
Kira war schon ganz außer Puste, als ihre Mutter ihr befahl, ihr weiter hinterherzugehen. Irgendwann kamen sie auf eine kleine Lichtung, wo Kira und ihre
Geschwister wieder anfingen zu spielen. Kira sah plötzlich eine Maus und wollte sie natürlich fangen. Also sprintete sie los, um sie zu fangen. Doch die Maus bewegte sich ganz komisch von ihr weg. Kira wunderte sich nur kurz, dann sprang sie wieder hinterher.
Irgendwann bemerkte sie, dass sie schon sehr weit von ihrer Familie weg war, also beschloss sie, wieder zurückzugehen.
Gott sei Dank!
Denn was sie nicht wusste, war, dass Wilderer nicht weit von ihr weg waren, die versucht hatten, Kira anzulocken und sie mitzunehmen! Kira kam gut wieder zurück. Ihre Mutter und Geschwister haben nicht mitbekommen, dass sie weg war. Zum Glück!
Caro

Katastrophe
Ich bin in einer Krisensituation.
Gerade ist mir aufgefallen, dass der Fluss im Ahrtal höher steigt und Sirenen von Polizei und Feuerwehr zu hören sind. Ich muss aus dem Haus fliehen, aber dafür muss ich mir überlegen, was ich mitnehme. In meinem Koffer werde ich Wechselbekleidung, etwas zu essen und zu trinken, mein Handy und Handykabel sowie mein Meerschweinchen Heidi und ihr Futter mitnehmen.
Jetzt muss ich nur noch sicher fliehen. Am besten, ich rufe ganz laut um Hilfe, bis Polizei oder Feuerwehr mich holen.
Felix

 

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