Projektdaten:
- Titel: Das Festessen
- Bündnispartner 1: Unerhört – Verein für Neue Musik e.V., Morgensternstraße 6, 27580 Bremerhaven
- Bündnispartner 2: Oberschule Geestemünde, Flensburger Straße, 27570 Bremerhaven
- Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis im Lande Bremen e.V., Heilsberger Straße 3, 27580 Bremerhaven
- Autorenpate: Ibrahima Ndiaye (Ibou), geb. 1963 in Senegal, studierte Germanistik, Romanistik und Anglistik in Dakar und Saarbrücken. Verschiedene Tätigkeiten als Autor, Schauspieler, Musiker, Tänzer und Geschichtenerzähler. Er erhielt mehrere Preise in Deutschland, Frankreich und Senegal. Er wurde zuletzt von dem Expräsidenten von Senegal ausgezeichnet und geehrt.
Die Autorenbegegnungen bei Ibou sind stark geprägt von der afrikanischen Tradition des Geschichtenerzählers. Sie haben den Charakter einer szenischen Lesung, in die sowohl schauspielerische, tänzerische als auch musikalische Elemente einschließen. Das verbindende Element in diesem Workshop wird das Thema Essen sein. Im Vordergrund bei Ibou steht immer die Einbeziehung der Kinder ins Handlungsgeschehen, die so unmittelbar den Sinn der lehrreichen Geschichten begreifen.
Ziel seiner Arbeit ist auch die Förderung des interkulturellen Lernens und die Sensibilisierung für andere Kulturen. Besonderes: Interaktives Erzählen mit Spiel, Tanz, Trommeln und Pantomime, Märchen und Essen und Trinken. Der Erzähler thematisiert spielerisch, aber mit viel Fachwissen, seine eigene Kindheit um und im Senegal. Sein Ziel ist es, die Zuhörer zu fesseln und ihnen eine neue und auch andere Perspektive des senegalesischen Alltags der dort lebenden Kinder zu vermitteln. - Zeitraum: 01.01.2022 - 31.12.2022
- Format: Modul 1 (ganzjährig)
- Ort: Bremerhaven
- Bundesland: Bremen
Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 401
Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.
Download des Buchs (PDF)
Projektbeschreibung
Der Mensch unterscheidet sich vom Tier nicht nur durch Sprache, Schreiben und Lesen, sondern auch dadurch, dass er kocht. Die Zubereitung von Essen aus den Rohstoffen der Natur ist ein gemeinsames Merkmal, dass Menschen aller Kulturen verbindet. Die Teilhabe an diesem Stück Gaumenheimat in der nahezu unendlichen Geschmacksvielfalt verbindet über alle kulturellen Grenzen hinaus.
Essen ist ein Mittelpunkt des Lebens. Wandern die Menschen, dann wandert auch ihre Esskultur. Das ist unsere Erfahrung in Deutschland nicht nur für die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Kohlroulade, Matjes und Königsberger Klöpse stehen nach siebzig Jahren in harter Konkurrenz zu Pizza, Pasta und Döner. Es gibt in jeder Stadt einen “Chinesen” ohne Kontrabass, dafür aber mit einer heißen Platte, die uns die fernöstliche Küche offeriert. Und und…
Essen ist Zusammenhalt. Ist Familie! Eine Einladung zum Essen zeugt von Gastfreundschaft und Offenheit.
Die Oberschule Geestemünde ist in dieser Beziehung potentiell reich, denn über 30 Nationen sind in der Schülerschaft vertreten. Hier treffen sich regelmäßig im Rahmen der stadtteil-offenen Medienwerkstatt junge Menschen im Alter von 11-16 Jahren, um praktische Erfahrungen im Umgang mit Musik, Medien, Film, Tanz und Theater zu machen. Einige von ihnen wurden in Bremerhaven geboren. Ihre Familien haben vor 2-3 Generationen ihre Heimat verlassen. Andere sind erst in jüngster Zeit in Bremerhaven “angetrieben”, was als küstennahe Beschreibung für die Vertreibung durch Krieg und soziales Elend verstanden werden soll.
Die Erfahrung unserer Schülerschaft: "Wir treffen uns alle eher bei McDonalds, als bei jemanden zu Hause zum Essen. Ist ja schon peinlich, wenn man nicht weiß, was der Geschmack des anderen ist."
Ist es die Scheu vor einer neuen Erfahrung, oder der Schutz des eigenen Geschmacks als etwas sehr Persönliches? Bin ich schon festgelegt oder hat meine Überzeugung auf der Zunge noch etwas Platz für Bewegung und Neugier?
Wir lassen diese Fragen erstmal unbeantwortet und laden eine zu einer biografischen Reise um die kulinarische Welt und ihre Esskulturen. Guten Appetit!
Die Schüler*innen sammeln traditionelle Rezepte aus ihren Familien, sie recherchieren die Geschichten hinter den Rezepten und ihre Kochanlässe, sie lernen diese Geschichten schriftlich zu fixieren, neu zu gestalten und sprachlich vorzutragen, sie verständigen sich und kochen ihre Rezepte gemeinsam, sie bereiten ein großes Fest vor und laden ein.
Bilder
© Jens Carstensen
Texte der Autorenpatenschaft Nr. 401
Der Affe Groggy
Es war einmal ein Affe namens Groggy. Er war ein Affe mit einem Ziel. Er wollte alle Affen füttern. Er ist jeden Tag Bäume hochgeklettert, um Bananen zu kriegen. Das machte Groggy fünf Mal in der Woche. Er wollte für alle Affen Bananenbrot machen. Irgendwann hatte er genügend Bananen und Zucker. Groggy war bereit. Er hat sehr fleißig gearbeitet und er war fertig. Doch er traute sich nicht, sich vor den König zu stellen. Er wurde aber von allen Affen angefeuert. Nach einer langen Zeit ist Groggy zum König gegangen. Der König war überzeugt. Und er durfte die Bananenbrote austeilen.
Rezept für Bananenbrot
Zutaten:
3 reife Bananen
80 ml neutrales Öl (z. B. Sonnenblumenöl)
110 g brauner Zucker
2 Eier (Gr. M)
200 g Weizenmehl
3 TL Backpulver
1 Prise Salz
1 Vanilleschote
1 Prise Zimt
etwas Butter für die Kastenform
Ofen auf 180° Ober-/Unterhitze (Umluft: 160°) vorheizen. Kastenform gut einfetten. Bananen mit einer Gabel in einer Schüssel zerdrücken. Vanilleschote mit einem Messer der Länge nach einritzen und mit dem Messerrücken auskratzen. Öl mit braunem Zucker und Eier verquirlen. Mehl, Backpulver, Salz, Zimt und Vanilleschote vermischen und mit der Öl-Eiermasse verrühren. Bananen-Püree einrühren. Teig in die Form geben und im vorgeheizten Ofen etwa 55 Minuten backen. Das Bananenbrot nach dem Backen vollständig auskühlen lassen, erst dann aus der Form nehmen.
Gergely
Die kleine Katze
Es war einmal eine kleine Katze. Sie hatte ein Haus. Sie war glücklich. Doch dann wurde die Katze aus dem Haus geworfen. Die Katze war hungrig. Doch dann kam jemand. Die Katze hatte Angst. Aber der Jemand hat sie mitgenommen und gefüttert und die Katze freute sich und hatte einen neuen Papa. Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.
Onur
Mein Lieblingsgericht
Mein Lieblingsgericht ist Kartoffelbrei. Es wird aus Kartoffeln gemacht. Die Kartoffeln müssen geschält und dann gekocht werden. Danach stampft man die Kartoffeln mit einem Kartoffelstampfer. Der Brei wird cremig mit Milch und Butter. Am Ende kommen etwas Salz und Muskatnuss dazu und fertig ist der Kartoffelbrei. Ich trinke während dem Essen gerne gelbe Brause. Dazu esse ich gern gebratenes Fleisch.
Lukas
Fufu
Immer wenn ich Ferien habe, fahre ich gerne mit meinen Eltern nach Portugal, denn es gibt immer leckeres Essen. Die Einwohner sind sehr nett. In Portugal gehen meine Eltern und ich manchmal zu Verwandten und essen gegrillte Sardinen. Sardinen sind kleine Fische, die man so von oben mit der Hand in den Mund fallen lassen kann. Dazu isst man gekochte Kartoffeln, Salat und Maisbrot.
Nach dem Essen gehen wir immer am Strand spazieren. Das Wasser ist manchmal nicht so tief und man kann schwimmen gehen. Aber wenn ich wieder nach Hause komme, freue ich mich auf die Kochkünste von meinem Papa. Er kommt zum Teil aus Ghana. Und in Ghana isst man gerne Fufu. Ich habe meinem Papa bei der Zubereitung zugeschaut.
Zuerst schneidet man Peperoni, Paprika, Knoblauch und Zwiebeln klein. Dazu kommen Salz, ein Teelöffel Pfeffer und passende Gewürze. Zu der Soße kommt ein Brei aus gekochten und gestampften Maniok- oder Jamsknollen, der zu kleinen Kugeln geformt und mit der Soße übergossen wird. Wenn man weder Maniok- noch Jamsknollen findet, kann man auch Grieß oder Kartoffelbrei nehmen.
Mein Vater macht auch noch Fleisch, Dosenfisch, Okra, Schoten, Krabben, Pansen und Tintenfischringe. Und das ist der berühmte Fufu aus Ghana. Neben Fufu gibt es weitere Gerichte mit Süßkartoffeln oder Kochbananen.
Jayden
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