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Projektdaten:

  • Titel: Yokai- Geisterbesuch aus Japan
  • Bündnispartner 1: Kind & Kegel e.V., Bahnhofstr. 69, 15732 Eichwalde
  • Bündnispartner 2: KJV e.V. – Jugendarbeit im Herzen Brandenburgs, Hochschulring 2, 15745 Wildau
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis im Land Brandenburg e.V., Lindenstraße 5, 15230 Frankfurt (Oder)
  • Autorenpatin: Malin Winter, Jahrgang 1992, ist seit dem Studium der Literatur- und Kulturwissenschaft und Public History in Hagen, Berlin und Tokyo als freie Museumspädagogin, Übersetzerin (japanisch-deutsch) sowie als Autorin vorwiegend didaktischer Erzählmedien für Kinder und Jugendliche tätig. Während ihrer langjährigen Tätigkeit für die Museen Tempelhof-Schöneberg verfasste sie ausstellungsaufbereitende Materialien und Hörspieltexte für Museumspodcasts und Audioguides. Die Kulturwissenschaftlerin/Museumspädagogin konzipiert und leitet seit mehreren Jahren Workshops für Kinder und Jugendliche zu unterschiedlichen Schwerpunkten. 2021 war sie beispielsweise bereits als inhaltliche Begleitung und Mitherausgeberin eines einjährigen „Wörterwelten“- Moduls und Autorenpat:in in Kurzmodulen für den Friedrich-Bödecker-Kreis tätig.
  • Zeitraum: 25.05.2022 - 15.07.2022
  • Format: Modul 3 (kurzzeitig)
  • Ort: Eichwalde
  • Bundesland: Brandenburg
 

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 372


Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buchs (PDF)

Für diese Maßnahme ist auf Grund der kurzen Dauer keine Publikation vorgesehen. Texte und Bilder des Projektes finden Sie weiter unten.

 

Projektbeschreibung

Die Geschichten der japanischen Fabelwesen Yokai, die bereits früh auch an Kinder weitergegeben werden, spielen in der japanischen Kultur eine wichtige Rolle. In der traditionellen Vorstellung, nach der jedem Wesen und jedem Ding eine Seele und ein Eigenleben innewohnen, diente das Werken der Yokai als Erklärungsmechanismus für das Unerklärliche und Übernatürliche. Im Rahmen des Workshops soll auf die Geschichten von Yokai sowohl in der traditionellen japanischen Kultur als auch ihre Darstellung in der Popkultur eingegangen werden. Diese ist vielen Kindern hierzulande z.B. in Form von Manga-Comics, Animationsfilmen oder Videospielen vertraut und erleichtert so den Zugang. Die Koexistenz von Tradition und Moderne erlaubt einen Blick darauf, wie traditionelle, jahrhundertealte Sagen und Geschichten sich im Laufe der Zeit transformieren und ihren Platz in der modernen Welt finden. Die Yokai müssen mit der Zeit gehen und sich anpassen, um in der modernen Welt weiterbestehen zu können. Wie das Leben dieser uralten, oft mit der Natur verbundenen Fabelwesen im heutigen technologischen Zeitalter aussehen könnte und welches Konfliktpotential damit einhergehen kann, soll Gegenstand des Workshops und Anlass für kreatives Schreiben sein.

 

Bilder

© Malin Winter

 

Texte der Autorenpatenschaft Nr. 372

Die Geschichte des Kirin

Vor 65 Milliarden Jahren erschufen die Götter ein Tier aus einem Drachenkopf, einem Geweih, Ochsenhufen und einem Löwenkörper mit Fischschuppen. Dieses Geschöpf hieß Kirin.
Im Laufe der Jahrtausende erlebte Kirin sehr viel. Zum Beispiel rettete es viele Tiere und wurde dabei immer klüger und entwickelte Fähigkeiten. So konnte Kirin in die Zukunft sehen und übers Wasser laufen.
Eines Tages befahlen die Götter dem Kirin, den Menschen in einem Dorf zu helfen. Ihre Zukunft sah nämlich gar nicht gut aus. In einigen Tagen stand ein Tsunami bevor, der das ganze Dorf vernichten würde. Nach drei Tagen kam Kirin in dem Dorf an. Gerade rechtzeitig, denn der Tsunami stand kurz bevor. Da Kirin über Wasser laufen konnte, konnte er die Menschen auf seinen Rücken nehmen und sie in Sicherheit bringen. Zum Glück wurde niemand verletzt.

Ciaran

ASHIARAI

Früher gab es einen Fluss, den saubersten der ganzen Welt, doch die Menschen verdreckten ihn. Der Fluss wurde zum schrecklichsten nuklearverseuchten Sumpf. Daraus entstand ein Yokai. ASHIARAI, der Fuß, der immer gewaschen werden musste.
Doch alle fürchten sich vor ihm, er kam immer abends zu den Menschen, die Dreck am Stecken hatten. Sie wuschen ihn, doch sie nutzten nur die billigste Seife, nicht die, die er dringend brauchte, um das Auge am Ende des Fußes wieder zu öffnen. Nur dann würde er wieder zum Fluss, doch das war sehr, sehr unwahrscheinlich.
Eines nachts hörte er ein Kind baden. Wieder kam er durch das Dach, doch das Kind war nett zu ihm. Es wusch den Fuß mit seiner eigenen Seife und das Auge öffnete sich wieder. Der Fluch war gebrochen, der Fuß wurde wieder zum Fluss, dem saubersten der ganzen Welt.
Sein Wasser heilte nun alles dank dem Yokai Amabie. Dieser Yokai hatte sich nämlich in das Kind verwandelt, um den Fluss zu erlösen und die besondere Kraft vom Yokai Amabie ist das Heilen der Krankheiten von Menschen und Yokai und die übertrug Amabie auf den Ashiarai.

Jonas

Der Jinmenju

In einer dunklen kalten Nacht wurde ein Kind losgeschickt, um die Früchte vom Jinmenju zu pflücken. Die Früchte schmecken süß-sauer und heilen Krankheiten. Ein Jinmenju ist eine uralte Gestalt, ein Baum-Yokai. Der Jinmenju trägt Früchte, die aussehen wie Gesichter. Die Menschensprache versteht ein Jinmenju nur schwer, aber sie klingt sie für den Yokai sehr lustig. Menschensprache klingt für ihn sogar so lustig, dass seine Früchte anfangen zu lachen.
Fängt ein Mensch dann an mit den Früchten zu reden, dann lachen sie so heftig, dass sie vom Baum fallen. Dies ist übrigens auch die einzige Art die Früchte des Baums zu ernten. Versuchst du aber die Früchte wie ganz normale Früchte zu pflücken, wird der Baum dich fressen, doch all dies wusste das arme Kind nicht…
Das Kind wusste nichts von den alten Yokai, es hatte keine Ahnung, dass man die Früchte nicht einfach so pflücken konnte… es wusste nur, dass seine Eltern die Früchte haben wollten. Also fing es an die Früchte zu pflücken, als erstes natürlich die, die weiter unten hingen. Das Kind hatte gerade die erste Frucht in die Hand genommen, als der Jinmenju schon versuchte die Hand des Kindes zu fressen.
 „Aua, bist du blöd, lass das du oller Baum!“, rief das Kind und der Baum begann zu lachen. Schon lange hatte keinen Mensch mehr mit ihm gesprochen und so lacht er und lachte und warf seine reifen Früchte ab. Das war knapp, aber geschafft!

Miley

Oni

Zwei Oni sitzen sich gerade gegenüber und reden über die Prüfung, die Emma Oo, die Fürstin der Hölle, für alle Neuankömmlinge vorbereitet hat. Ein schon etwas älterer Oni belauscht die beiden. Er haut mit seiner Keule Kanabou auf ihre schrecklich hässlichen Köpfe: „Ey, bewegt euren Körper hier weg!“ Die beiden Neuankömmlinge gehen weiter in die Hölle hinein.
Auf die beiden kommt dann Emma Oo zu und sagt zu ihnen mit erhobener Stimme: „Seid ihr die Neuen? Ich zeig euch euren Platz! Kommt mit.“ Sie führt die beiden zu einer großen mit Mauern umkreisten Fläche. „So, bitte begebt euch in den Kreis!“ Sie verschließt das Tor und wirft ihre Kanabous hinein. Kurz danach ruft sie: „Los, lasst die Riesenspinne Tsuchigumo frei!!“
Der riesige Spinnen-Yokai stürzt sich daraufhin auf die beiden Oni. Der eine Oni nimmt seine Kanabou und schlägt immer wieder auf Tsuchigumo drauf. Der zweite Oni schließt sich an und sie beide kämpfen gegen die Spinne. Nun will der Yokai auf die Oni draufspringen, aber in dem Moment bricht er ab und ein großer Applaus ertönt. Die Fürstin der Hölle stampft zu den Oni heran und hält eine tolle Rede. Sie sagt, dass sie von nun an zu den großen, mutigen, starken und selbstbewussten Oni gehören. Sie führt die beiden zu den Plätzen, wo sie von nun an leben werden.

Lilly Marie

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