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Projektdaten:

  • Titel: Reise in die Zukunft
  • Bündnispartner 1: Stadtbücherei Rosbach vor der Höhe, Am Bahnhof 5, 61191 Rosbach vor der Höhe
  • Bündnispartner 2: Jugendarbeit Rosbach vor der Höhe, Bei den Junkergärten 2, 61191 Rosbach vor der Höhe
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis in Hessen e.V., Turmstr. 4, 35578 Wetzlar
  • Autorenpatin: Britta Vorbach wurde 1973 in Tübingen geboren. Nach ihrem Studium und dem Referendariat für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen arbeitete sie zunächst als Lektorin in zwei großen Kinderbuchverlagen. Heute schreibt sie erzählende Kinderbücher, Kindersachbücher und entwickelt Lernmaterial für Kindergarten- und Grundschulkinder. Auf Reisen rund um den Globus und direkt vor der Haustür, in der Stadt, im Wald oder am Meer sammelt sie Ideen für neue Geschichten. Ihr Interesse gilt außerdem dem mündlichen Erzählen und dem Theaterspiel, worin sie sich kontinuierlich fortbildet. Die Autorin lebt in Frankfurt am Main.
    In „Geschichtenwerkstätten“ für Kinder zwischen 7 und 12 Jahren vermittelt sie Kindern sowohl die Freude am Erfinden eigener fantastischer Figuren und Welten als auch das Handwerkszeug dazu, wie eine spannende Geschichte aufgebaut sein kann. Darüber hinaus leitet sie an, genau hinzuhören, genau zu beobachten und für die Welt, die um uns und in uns ist, eigene Worte zu finden und darüber zu schreiben. Ihr Anliegen ist es, allen Kindern Wege zu eröffnen, ihre Fantasie und sich selbst zu entdecken.
    Die Kinderbücher der Autorin entstehen gemeinsam mit ihrer Ko-Autorin Annett Stütze. Als kreatives Duo entwickeln die beiden außerdem szenische Lesungen zu ihren Büchern, bei denen sie mit Handpuppe, Anschauungsobjekten und Theaterspiel Schulklassen zum Mitmachen und Eintauchen in fantastische Welten einladen.
  • Zeitraum: 01.01.2021 - 31.12.2021
  • Format: Modul 1 (ganzjährig)
  • Ort: Rosbach vor der Höhe
  • Bundesland: Hessen
 

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 301


Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buchs (PDF)

Autorenpatenschaft Nr. 301

Cover der Autorenpatenschaft Nr. 301

 

Projektbeschreibung

„Reise in die Zukunft“ – unter diesem Motto werden die Kinder angeregt, Zugang zu ihrer eigenen Fantasie zu bekommen und Geschichten, kurze Texte oder Gedichte zu entwickeln. Eine Reise in die Zukunft, das kann viel umfassen: Könnten wir in die Zukunft reisen, wen würden wir dort besuchen? Wenn du die Zukunft erfinden würdest, wie sähe sie aus? Wie wäre es, in unserer Stadt in der Zukunft zu leben? Wo und wie würden wir wohnen? Gäbe es wieder viel mehr Wälder, Tiere und ganz viel Natur? Wie nutzen wir die Technik? Würden wir im Urlaub ins Weltall reisen?
Als Methode ist angedacht, mithilfe einer Fantasiereise in die Zukunft zu reisen. Dann sammeln die Teilnehmer*innen zunächst einmal Ideen dazu, welche Orte es in der Zukunft gibt – gemeinsam wird so eine fiktionale, futuristische Welt erdacht und mit gestalterischen Mitteln festgehalten. Im zweiten Schritt wird überlegt, wer in dieser Zukunft lebt. Es werden Figuren erfunden und skizziert, ihr Alltag wird überlegt und natürlich auch, welchen Herausforderungen sie gegenüberstehen. Welche Abenteuer erleben die Figuren in dieser Welt der Zukunft oder vielleicht auch als Reisende aus der Zukunft in unsere Gegenwart? Aus diesem gemeinsamen Pool können die Kinder dann Ideen für ihre Geschichten und Texte schöpfen.
Parallel begeben wir uns ins Rosbach v.d.H. und Umgebung auf Spurensuche: Wo sehen wir Zeichen einer Stadt der Zukunft? Wen könnten wir fragen, ob es zum Beispiel in 200 Jahren noch Schulen gibt? Da die Stadt und ihr Bürgermeister einen großen Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz legen – es gibt z.B. Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden, E-Tankstellen und städtische wilde Blühwiesen, werden wir dabei sicherlich fündig. Auch besteht ein guter Kontakt über Martina Böhnke zur Stabsstelle Stadtentwicklung der Stadt Rosbach, die das Projekt gerne ebenfalls unterstützt.
Der Aufhänger „Zukunft“ soll Kindern auch die Gelegenheit geben, über aktuelle Ängste, auch Zukunftsängste zu sprechen. Aus vielen zurückliegenden Werkstätten wissen wir, dass gerade bei den Kindern am Ende des Grundschulalters ein hoher Pessimismus in puncto Umweltzerstörung, Rückgang der Artenvielfalt und Klimakatastrophe herrscht. Hier positive Visionen zu entwickeln und lokale Lösungsansätze aufzuzeigen, kann den Kindern Kraft geben.

 

Bilder

 

Texte der Autorenpatenschaft Nr. 301


Zeitreise nach New York

Als ich durch die Straßen Rosbachs ging, belauschte ich ein seltsames Gespräch: Es soll in einem geheimnisvollen Zeitreise-Laden in Frankfurt eingebrochen worden sein. Meine Langweile, die ich immer beim Herumlaufen habe, war weggepustet. Ich versteckte mich hinter einer Hecke, um die Männer, die über den Einbruch sprachen, zu belauschen.

„Ey, Alter“, sagte der eine, ein dicklicher Mann, „im Zeitreiseladen in Frankfurt wurde eingebrochen!“ „Was wurde gestohlen?“ fragte der andere. Der dicke Mann sagte: „Es sollen wohl blaue Kristalle gestohlen worden sein. Sie sollen in fremde Orte und in andere Zeiten entführt worden sein.“

Ich hatte genug gehört. Ich rannte zu mir nach Hause und fragte meine Mutter: „Darf ich mal ganz alleine in den Skatepark nach Frankfurt, Mama?“ „Muss das denn alleine sein?“, fragte meine Mutter. Ich antwortete: „Es ist ganz wichtig, dass ich ganz alleine in Frankfurt bin, denn nur so lerne ich es, mich in Frankfurt alleine zurechtzufinden.“ Meine Mutter gab sich geschlagen und erlaubte es mir.

Als ich in Frankfurt angekommen war, fragte ich viele Menschen, ob sie wüssten, wo der Zeitreiseladen sei. Doch keiner konnte mir eine hilfreiche Antwort geben. Also begab ich mich auf die Suche, ganz alleine, um den Zeitreiseladen zu finden. Ohne Anhaltspunkt irrte ich durch die Straßen Frankfurts.

Nach langem Suchen fand ich zu meinem Glück endlich einen Laden, mit der Aufschrift „ZEITREISELADEN“. Der Zeitreiseladen war bunt und mit vielen Edelsteinen verziert. Die Fenster waren eingeschlagen, deshalb konnte ich leicht durch eines der Fenster in den Laden klettern.

Im Laden sah ich einen Stuhl. Auf der linken Seite des Stuhls befand sich ein blauer Kristall in einem Loch. Viele Löcher ohne Kristall waren auch noch im Stuhl. Auf dem Sitz lag ein Zettel, mit der Aufschrift: „Anleitung“. Doch ich beachtete diesen Zettel nicht und setzte mich einfach auf den Stuhl. Wie bei einer Achterbahn wurde ich auf einmal nach vorne und hinten gerissen und plötzlich befand ich mich auf einem breiten Bürgersteig. Vor mir war eine große Straße und dahinter ein riesiges Gebäude. Nicht lange musste ich überlegen, da sagte mir mein Verstand, wo ich war: Ich war in NEW YORK! Und vor mir stand das Empire State Building! Ich konnte es nicht fassen. New York hatte die coolsten Wolkenkratzer, die besten Basketballmannschaften, mehrere Zoos und noch vieles mehr.

Doch kurz danach tauchte ich aus meinen Gedanken wieder auf, weil mir die Suche nach den blauen Kristallen wieder einfiel. Vielleicht gab es weitere Zeitreisende, die an anderen Orten der Zeit nach den verlorenen Kristallen suchten. Doch einen wollte ich finden, hier in New York, und ihn wieder zurückbringen.

Bevor ich mich aber auf die Suche nach dem Kristall machte, wollte ich mich erst einmal umschauen. Nach 100 Metern fielen mir zwei Sachen auf. Erstens: Ein neuer Wolkenkratzer stand da. Und zweitens: Die Straßen waren fast leer. Und wenn irgendwo Menschen waren, dann trugen sie Masken.

Bei mir zu Hause gab es auch einmal ein Virus namens Corona, von daher wusste ich, dass es ganz wichtig war, eine Maske zu tragen. Schnell lief ich zum nächsten Maskenladen, aber bevor ich dort ankam, hielt mich ein Polizist auf. Er sagte zu mir: „Kennen Sie etwa den Virus Wenit nicht?“ Ich nickte, was so viel bedeuten sollte, wie dass ich den Virus nicht kannte. „Sie kommen jetzt bitte mit auf die Polizeiwache“, sagte der Polizist.

Ich fragte mich kurz, warum ich den Polizist verstehen konnte, aber ich hatte jetzt andere Probleme und dachte nicht weiter darüber nach. Auf der Wache wurde ich verhört.

Am nächsten Tag wurde ich in einem Gericht zur Höchststrafe, einem Jahr Gefängnis, verurteilt, da Rausgehen ohne Maske gerade strengstens verboten war.

Im Gefängnis war ich mit zehn anderen Leuten zusammen. Das Gute war, dass ich so zwei Fragen loswerden konnte: „Welches Datum ist heute? Und was ist das da?“ Ich zeigte auf das neue Hochhaus. Ein Mann sagte: „In welcher Jugend befindest du dich? Wir haben heute den 25.6.2040 und das vor dir ist der Tiger-Tower, das größte und höchste Forschungshochhaus der Welt.“ Ich nickte.

Dann sah ich das Schloss an der Tür, welches uns einsperrte, und hatte eine Idee. Ich sagte: „Ich schlage euch einen Tausch vor. Er geht so: Ich helfe Euch hier heraus, dafür sucht ihr für mich, wenn ihr draußen seid, einen blauen Kristall.“ Die Leute im Gefängnis waren einverstanden und so steckte ich meinen Finger aus den Gitterstäben und knackte das Schloss von außen.

Als wir uns aus dem Gefängnis herausgeschlichen hatten, teilten wir uns auf, um den blauen Kristall zu suchen. Nach vier Stunden kam ein Mann namens Charlie mit einem blauen Kristall zu mir. Er sagte: „Diesen blauen Kristall habe ich im Gulli des Central Parks gefunden, ich hoffe, es ist der blaue Kristall, den du suchst. Ich sagte. „Danke! Es ist der blaue Kristall, den ich suche!“

Mit diesen Worten ging ich weg. Jetzt hatte ich nur noch das Problem, wie ich nach Rosbach ins Jahr 2021 zurückkam! Ich lief zuerst wieder zum Bürgersteig beim Empire State Building, wohin mich der Zeitstuhl teleportiert hatte, denn ich erinnerte mich an den Zettel mit der Aufschrift „Anleitung“.

Zum Glück hatte der Wind ihn nicht weit weggeweht, so dass ich ihn leicht finden konnte. Ich las nach, wie man aus der Zeit und dem Ort, an dem man sich befindet, wieder zurückkommen konnte. Dort stand: „Sprinte 25 m gerade aus, wirf dann den blauen Kristall so hoch, wie du kannst und fang ihn wieder auf. Nun wirst du da sein, wo du die Zeitreise begonnen hast.“

Das tat ich und war wieder in Frankfurt im Zeitreiseladen. Ich steckte den blauen Kristall in eines der Löcher und auf einmal wurde der Raum von einem blauen Licht beleuchtet. Ich wusste, dass ich einen ganzen Tag weg gewesen war und meine Mutter sich bestimmt schon Sorgen machte. Deshalb nahm ich schnell einen Bus und fuhr nach Hause. Ich war stolz auf mein Abenteuer und erzählte meiner Familie beim Abendbrot alles.

Lennart Müller

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