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Projektdaten:

  • Titel: SprengSätze!
  • Bündnispartner 1: Jugendkunstschule FriXberg, Tempelhofer Ufer 18–19, 10963 Berlin
  • Bündnispartner 2: parallelgesellschaft e.V., Fehmarner Straße 5, 13353 Berlin
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis im Land Berlin e.V., Falckensteinstraße 34, 10997 Berlin
  • Autorenpat*innen: Tanasgol Sabbagh schreibt Gedichte und tritt seit 2011 als Spoken-Word Performerin im gesamten deutschsprachigen Raum mit ihren Texten auf.
    Seit 2016 leitet sie Schreibworkshops für Jugendliche und Schüler*innen, u.a. in Zusammenarbeit mit dem Haus für Poesie Berlin, der Bundeszentrale für politische Bildung und der Deutschen Internationalen Schule in Kapstadt.
    Als freischaffende Bühnenpoetin kooperierte sie u.a. mit der Jungen Deutschen Philharmonie, dem Deutschen Kulturrat, dem Institut für Menschenrechte und dem Goethe-Institut. Tanasgol ist Teil der Lesebühne Spree vom Weizen. Sie ist Mitbegründerin des Künstler*innenkollektivs parallelgesellschaft und beteiligt an der Planung, Organisation und Umsetzung der gleichnamigen Live-Show. Tanasgols Bühnentexte sind in Anthologien und Zeitschriften publiziert worden, u.a. im in Berlin ansässigen Satyr Verlag. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
    Johannes Simon Yunus Berger ist ein Autor, Moderator und Musiker aus Hannover. Seit 2012 steht er regelmäßig auf Poetry-Slam-Bühnen im deutschsprachigen Raum und trat dabei u.a. in der Elbphilharmonie Hamburg, der Staatsoper Hannover und auf der Leipziger Buchmesse auf. 2014 wurde er deutschsprachiger U20-Meister in Poetry Slam.
    Im selben Jahr gab er in Kooperation mit dem Goethe-Institut Poetry-Slam-Workshops in Taiwan und China. Darauf folgten zahlreiche „Kreatives Schreiben“-Workshops, u.a. in Zusammenarbeit mit der Jeunesee Musicales Deutschland.
    2016 erschien seine erste Textsammlung Jugendsünden bei dem Lektora-Verlag. Neben des Schreibens, ist der studierte Jazz-Bratschist auch unter seinem Künstlernamen Yunus als Musiker aktiv. Er lebt und arbeitet in Berlin.
    Temye Tesfu schreibt Gedichte und andere Texte für Bühne und Papier. Auftritte im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus; mal vor vier, mal vor 4000 Leuten. Gründungsmitglied des Künstler_innenkollektivs parallelgesellschaft sowie der gleichnamigen Lesebühne, die sich als Mischung aus Lesung, Konzert, Stand-Up-Show und Polit-Talk beschreiben lässt. Kuratiert und moderiert Literaturveranstaltungen in Potsdam, Berlin und Leipzig. Leitet Werkstätten für kreatives Schreiben und Textperformance, in der Vergangenheit z.B. für die Heinrich-Böll-Stiftung, die Jugendpresse Deutschland oder das Goethe-Institut. Hatte mit dem 17. und 18. jugendFORUM die Schirmherrschaft der größten jugendpolitischen Veranstaltung Berlins inne. Journalistische Veröffentlichungen u.a. in der taz, analyse & kritik und neues deutschland. Lebt und arbeitet.
  • Zeitraum: 01.02.2021 - 31.07.2021
  • Format: Modul 2 (halbjährig)
  • Ort: Berlin
  • Bundesland: Berlin
 

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 285


Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buchs (PDF)

Autorenpatenschaft Nr. 285

Cover der Autorenpatenschaft Nr. 285

 

Projektbeschreibung

Poetry Slam Workshops sind mittlerweile an vielen Schulen kein Novum mehr, es wird deutlich, dass die Zusammenführung von Schreiben und Performance, die diesen Workshops oft zu Grunde liegt, das Sprach- und Selbstbewusstsein von Kindern und Jugendlichen nachhaltig stärkt. Oft sind die Klassen allerdings zu groß und die Zeit, die mit einer jeweiligen Gruppe verbracht wird, zu kurz, um diesen Effekt zu intensivieren und die künstlerischen Sprachkompetenzen noch mehr zu schärfen.
Mit dem Projekt SprengSätze! soll versucht werden eine außerschulische Workshopreihe in Berlin Kreuzberg anzubieten, die über die Dauer eines halben Jahres mit interessierten und freiwillig teilnehmenden Jugendlichen stattfindet.
Hier sollen vor allem Jugendliche, die über ihr Umfeld kaum Zugang zur Literatur erhalten, einen Raum finden, um kreatives Schreiben und das Performen von selbstgeschriebenen Texten für sich zu entdecken und im intensiven Austausch mit anderen zu verbessern. Die Autorenpat*innen Johannes Berger, Tanasgol Sabbagh und Temye Tesfu werden hierbei abwechselnd und in Zusammenarbeit die Teilnehmenden leiten und die Rolle von respektvollen Impulsgeber*innen und Coaches einnehmen. Ihre Aufgabe wird es sein, unterschiedliche Schreibtechniken und Performanceübungen miteinander zu verknüpfen und künstlerischen In- put zu geben.
Das Projekt läuft am Ende, dem Vorbild des Poetry Slams gemäß, auf eine Meisterschaft zu. Analog zu sportlichen Wettbewerben soll das Zugehörigkeitsgefühl der Einzelnen zur Gruppe und das Gemeinschaftsgefühl unter den Teilnehmenden gefördert werden. In Kooperation mit dem Haus für Poesie wird die Meisterschaft im Sommer 2021 bei einer Veranstaltung des Hauses stattfinden und ermöglicht den Teilnehmenden zusätzlichen Zugang zu anderen literatur- und poesieorientierten Inhalten.
Bewährt sich das Konzept, ist eine schrittweise Ausweitung auf möglichst viele Berliner Kernbezirke geplant, mit einer an- und abschließenden Stadtmeisterschaft.

 

Bilder

Für diese Autorenpatenschaft liegt uns leider kein digitales Bildmaterial vor. Schaut gerne mal in das entstandene Buch!

 

Texte der Autorenpatenschaft Nr. 285


Warmer Wind, 1. Tag

1. Tag in der neuen
Schule. Ein Neuanfang. Alles wird gut
sagte Mutter. Ging rein mit einem
Selbstbewusstsein als ich sah wer da war
bin ich wieder schüchtern. Neue Leute
aber nur eine die da war. Bin von Mobbing
fortgerannt und weinte aber der Neuanfang
sollte mich reifen. Man wurde danach
beleidigt als Rambo, Dick, Taysin usw.

„Nimm es nicht persönlich, ist doch nur Spaß“
Was ist Spaß. Ich kenne den Unterschied

nicht. Ich wurde hin & her geschubst was
ist was. Und jetzt stehe ich hier und versuche
auf Krampf nicht zu weinen. Leute und deren
Versprechen. Reden viel aber tun nichts.
Hauptsache Reden. Man sagt „Leben &
leben lassen“
aber trotzdem wird man immer verurteilt,
obwohl wir alle unsere Schattenseite haben.
Heute ist der Tag,
an dem wir es alle wissen werden.

F.


Schneeball

Immer wenn die Jahreszeit Winter
kommt, denke ich an damals wo
ich mit meinen Geschwistern eine
Schneeballschlacht gemacht habe

und heute jeder irgendwo anders
ist und es nicht mehr dazu kommt
da jeder erwachsen geworden ist
und jeder an was anderem interessiert ist

Klar könnte ich jetzt mit denen eine
Schneeballschlacht machen aber es ist
niemals so wie es damals war. Man
ändert sich, man ändert seine Persönlichkeit

man ändert seine Stimmung die Laune
man ist auf etwas anderes konzentriert
und hat vielleicht keine Nerven dafür.
Jeder ist langsam auf sich konzentriert

sobald man älter wird desto
schwieriger wird das Leben man denkt
über vieles nach

S.


Kein Lernen

Ich mag Bildung, aber kein Lernen
Das heißt Auswendiglernen, das heißt Genauigkeit
Das heißt Konzentration, das heißt nicht reden
Das heißt Stille, das heißt Selbstständigkeit
Das heißt Anstrengung, das heißt schlaflose Nächte
Das heißt Mental-Breakdowns
Das heißt schlechte Laune
Das heißt wieder zusammenreißen, das heißt Disziplin
Das heißt Durchhaltevermögen
Das heißt an sich glauben, das heißt Angehensweisen
Das heißt ein gutes Ergebnis zustande bringen
Das heißt stolz auf sich sein

A.


Woher kommst du?

Aus Berlin, mein Vater kommt aus
Marokko und meine Mutter aus Ghana.
Ich bin Deutscher aber für jeden
bin ich nur der Afrikaner.

Die Leute fragen nicht wie ich
meine Haare mache sie fragen nur
woher ich komme und warum meine
Haut dunkel ist.

Sie fragen nicht wie es mir geht
sie fragen welche Sprachen ich spreche.
Sie fragen ob sie meine Haare anfassen
dürfen als wäre ich ein Tier.

Sie fragen mich ob sie mich „N-Wort“
nennen dürfen aber nicht wie mein Tag
war. Sie machen Späße aber wissen nicht
wie es mir innerlich geht. Das ist mein Leben.

Aziz30
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