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Projektdaten:

  • Titel: Was bin ich, wenn alle anders sind?
  • Bündnispartner 1: Verein zur Betreuung blinder und sehbehinderter Kinder e.V., Feldkircher Straße 100, 56567 Neuwied
  • Bündnispartner 2: Landesschule für Blinde und Sehbehinderte, Feldkircher Straße 100, 56567 Neuwied
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis im Land Rheinland-Pfalz und in Luxemburg e.V., Saarstraße 21, 54290 Trier
  • Autorenpatin: Mischa Bach, alias Dr. Michaela Bach wurde 1966 in Neuwied geboren. Nach ihrem Abitur arbeitete sie zwei Jahre an der Landesbühne Rheinland-Pfalz in diversen Funktionen. Anschließend studierte sie Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaften in Bonn und Essen, wo sie heute als selbstständige Autorin, Journalistin, Dramaturgin und Übersetzerin lebt. Die Autorin hat bereits im Rahmen des Bündnisses als Herausgeberin mehrere Bücher begleitet. Sie verfügt über umfangreiche Erfahrung im Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf.
  • Zeitraum: 01.03.2021 - 30.09.2021
  • Format: Modul 2 (halbjährig)
  • Ort: Neuwied
  • Bundesland: Rheinland-Pfalz
 

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 225


Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buchs (PDF)

Autorenpatenschaft Nr. 225

Cover der Autorenpatenschaft Nr. 225

 

Projektbeschreibung

Wir alle sind verschieden – wir sind unterschiedlich begabt und werden womöglich auf verschiedensten Arten behindert; wir kommen aus vielen Kulturen, unsere Hautfarben variieren, wir leben und lieben alle auf ganz besondere Weise, wir sind einzigartig. Und doch sind wir alle Menschen, haben alle zumindest die gleichen Grundbedürfnisse und sollen alle dieselben Rechte und Chancen haben.
Aber wie erleben wir das in unserem Alltag? Wo fühlen wir uns zuhause, wo fremd, wo am Ende gar diskriminiert? Wie kann ich mich selbst als stark erleben, selbst wenn ich nicht alles kann (weil niemand alles kann, ganz unabhängig von Körperzustand und Kontostand), und wir alle immer wieder Hilfe brauchen?
Ist Vielfalt (auch Diversität) genannt nun etwas Gutes oder vielleicht doch bedrohlich? Wer bestimmt eigentlich, was normal ist – überhaupt, über welche Norm reden wir da?
Vielfalt, Anderssein – eigentlich ist das doch normal. Nur, warum ist es dann manchmal so verdammt schwer, herauszufinden, wer man selbst wirklich ist und was man selbst tat-sächlich will?

Wir alle teilen uns eine Welt und sind doch zugleich oftmals in verschiedenen, ganz eigenen Welten zuhause. Das können reale, handfeste Welten sein wie die des Sports oder eines anderen Hobbys, seien es Computerspiele, Briefmarkensammeln oder was auch immer das Herz begehrt. Oft gilt die Leidenschaft fiktionalen Welten, etwa den Universen von Star Wars oder Star Trek oder auch phantastischen Welten wie in Game of Thrones oder Mittelerde. Und schließlich sind da noch all die Welten in uns, Träume, Wünsche, Vorstellungen und die ganz besondere Art, auf die jeder Mensch die Welt da draußen sieht.

Erkunden, wer ich bin und vor allem, wer ich alles sein könnte, das lässt sich mit den Mitteln der Kunst besonders gut. In meinen Geschichten kann ich alles sein, der Drache, die Heldin oder auch ein zu rettender Prinz, Kanzlerin oder Chorknabe, ich kann durchs Weltall fliegen oder durchspielen, was passiert, wenn mein fiktionales Ich nie wieder Hausaufgaben macht und schon gar nicht sein Zimmer aufräumt.

Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern an der Landesblindenschule in Neuwied wollen wir Wege finden, uns mit unserer eigenen, inneren wie äußeren Vielfältigkeit kreativ im Spiel mit Ideen und Fantasien auseinander-zusetzen. Ich bin gespannt, was wir alle gemeinsam an uns, in uns und auch in all den anderen entdecken werden!

 

Bilder

Für diese Autorenpatenschaft liegt uns leider kein digitales Bildmaterial vor. Schauen Sie doch mal in das entstandene Buch!

 

Texte der Autorenpatenschaft Nr. 225


Besuch aus dem Weltall oder Von Prinzen, Äpfeln und Raketen

Der Fisch Max wachte auf und ärgerte sich sogleich: blöd, heute ist Schlagzeugprobe mit der Band – und das konnte er gar nicht leiden. Viel lieber hätte er Gitarre gespielt, aber das sollte er ja nicht. Blöde Band, blödes Schlagzeug! Knall, peng, krachte es, als er das ganze Gedöns umtrat. 

Knall, peng, aua, schepperte der Krach in Mes hochempfindlichen Hörhörnern. Irgendwas stimmte mit dem Navi seines Raumschiffes nicht. Eigentlich hatte er mit seinem Lavahund Snuggles auf einem Eisplaneten Sonnenschirme und Schlittschuhe liefern sollen, aber dieses blaue Ding da unter ihm, von dem dieser Krach hinaufdrang, sah ganz und gar ungefroren aus. 

Prinz Benjamin dagegen sah auf und sah – ja, was sah er eigentlich? Was schwebte hoch überm Saarland und sah aus wie eine riesengroße Eisbombe, bloß, dass Eisbomben natürlich nicht fliegen konnten? Wäre das nicht ein toller Entwurf für ein Kinderspielhaus? Moment, hatte die fliegende Eisbombe etwa ein Fenster, aus dem ein gelbgrüngesichtiges Wesen blickte und wie wild mit den Tentakeln wedelte?

 „Wow, ein Raumschiff mit einem Alien, das ist ja echt mal cool“, sagte Lio, das grüne Auge. Er besuchte gerade seinen Freund Prinz Benjamin, weil sie sich absprechen wollten, wie man gegen blöde Erwachsenenpläne ankam – Prinz Benjamin wollte jedenfalls lieber Häuser entwerfen, statt auf dem Thron rumlungern und Lio endlich Samba tanzen lernen, statt argusäugig Rechenfehler auf Kassenzetteln aufzuspüren. 

„Hey ihr da unten“, schallte Mes Stimme aus dem Raumschiff, und zwar so laut, dass es sogar Fisch Max in Frankfurt hören konnte und Effe in Ankara aus dem Bett fiel (der Dino hatte heute Krallenkontrolltag beim Krallendoktor und da durfte man natürlich bis mittags im Bett liegen bleiben). 

Alle – Prinz Benjamin und Lio, der Drache Jandanielrudolf mitsamt seinen vier Kindern, die gerade zusammen mit dem Brillen-Elch den Park des Königsschlosses besuchten, schauten mit offenen Mündern nach oben. Nur der bunte Apfel, der hier in einem Baum – seinem Baum – lebte, versteckte sich sicherheitshalber zwischen den Blättern. Drei Straßen weiter brachte der Spucker vorsichtshalber seinen Panzer, der normalerweise auf das Haus seines verfeindeten Nachbarn zeigte, in Richtung schwebende Eisbombe mit gelbgrünem Oktopusalien in Stellung. 

„Hallo, ihr da unten, was ist denn mit euch los?! Hat der Vulkangott eure Zungen verschluckt? Oder habt ihr noch nie einen Alien gesehen?“ Me war ein bisschen ratlos und ließ sein Raumschiff langsam hinuntergleiten zur Planetenoberfläche.

 „Halt, stopp!“, rief Prinz Benjamin. „Bloß nicht im Rosenbeet landen, dann regt sich meine Mutter, Königin Iris, immer so auf!“ 

„Was ist ein Rosenbeet?“, fragte Me verdutzt, auf seinem Planeten gab es nur Vulkane und Schutzkugeln.

 „Das da neben meinem Baum“, ließ sich der Apfel nun doch aus dem Baum vernehmen. „Das duftende, stachlige, wunderschöne!“ 

„Aha“, sagte Me und betrachtete das Viereck mit den bunten Dingern etwas verständnislos. „Was ich aber eigentlich wissen wollte: Welcher Planet ist das hier?“ 

„Die Erde“, sagte Lio. 

„Und das ist kein Eisplanet?“, fragte Me, nur so zur Sicherheit. „Ich soll Schlittschuhe ausliefern, aber mein Navi spinnt wohl und der Hund hat den Lieferschein gefressen, also kann ich den Planetennamen nicht mehr nachschauen.“

 „Europa. Ich glaube, du meinst den Jupitermond Europa. Der ist aus Eis und da wollte ich schon immer mal hin, das Feuer in meiner Kehle mit Eis kühlen, stelle ich mir toll vor“, dröhnte es blechern von hinten. Dort stand Spucker mit seinem Panzer. „Wenn du mich mitnimmst, zeige ich dir den Weg dahin.“ 

„Okay“, sagte Me, „mein Raumschiff ist dank der Vulkane feuerfest, also steig ein. Auf geht’s!“ 

Und los ging es. Die anderen im Schlossgarten schauten ihnen hinterher und winkten. Und selbst der verfeindete Nachbar vom Spucker winkte und wischte sich verstohlen eine Abschiedsträne aus dem Gesicht. 

Gemeinschaftsgeschichte mit allen Held*innen der Welsch-Klasse, verwoben und verstrickt von Mischa, 55 Jahre, Essen


Sophies Song

Ich bin eine Tierliebhaberin und Backkünstlerin und eine gute Schwimmerin.
– Ach, du Angeberin!

Schiefe Zähne, dicke Beine, dicker Bauch, aber eine Freundin – immerhin.
– Du gute Freundin? Dass ich nicht lache!

Lange schöne Wimpern habe ich und eine MakeUp-Stylistin bin ich auch.
– Auch das stimmt gar nicht.

Schönes dickes langes Haar und schöne Fingernägel habe ich auch. Und das ist klar.
– Nee, das kann nicht sein. Ach, hör doch auf, du Lügnerin!

Alles, was hier oben steht, das ist wahr!
– Das glaube ich nicht und wer das glaubt, ist nicht ganz klar.

Sophie, 11 Jahre


Pokémon Go

Ich bin mit meinem Handy Pokémon fangen gegangen.
Da ist ja schon der erste Pokémon Akadi, und dann versuche ich es zu fangen. Und ich habe Akadi gefangen. Aber das Ziel ist es, Miyutu zu fangen. Aber ich muss ihn zuerst in einer Arena besiegen. Es ist sehr stark. Ich brauche starke Pokémons. Da ist ein Glurak. Ich will es fangen. Ich werfe einen Superball, aber es flüchtet beim ersten Ball und ich bin bisschen traurig. Aber da ist ein Dragoran Pokéball. Ich hab Dragoran gefangen. 

Um in der Arena zu kämpfen, braucht man sechs Pokémons. Ich brauche noch vier Pokémons. Oh, da ist ein Shiny Nidoking Pokéball. Ja, ich habe das Nidoking gefangen und mir fehlen noch drei Pokémon. 

Ich gehe den Rhein entlang, um ein Wasserpokémon zu finden. Da ist ein Shiny Garados. Ich werfe einen Hyperball und fange das Shiny Garados. Und ich habe zwei Scheroxs gefangen. 

Ich kämpfe gegen Miyutu, und ich habe Miyutu besiegt. Ich habe sechs Versuche, um ihn zu fangen. Mit dem dritten Superball habe ich ihn gefangen. 

Mahmud-Sami, 12 Jahre

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