Projektdaten:
- Titel: Neugierde auf Entdeckungsreise
- Bündnispartner 1: Kinder- und Jugenddorf Regenbogen e.V., Steinigte Äcker 9a, 98544 Zella-Mehlis
- Bündnispartner 2: Stadt und Kreisbibliothek Zella-Mehlis, Rathausstraße 4, 98544 Zella-Mehlis
- Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis in Thüringen e. V., Magdeburger Allee 4, 99086 Erfurt
- Autorenpate: Landolf Scherzer, geboren 1941 in Dresden. Journalistik- Volontariat bei der "Lausitzer Rundschau" in Cottbus. Journalistik- Studium in Leipzig. Bis 1975 Redakteur bei der Südthüringer Tageszeitung „Freies Wort“, danach freischaffender Schriftsteller. 24 Bücher, mehrere Hörspiele und Features, ein Theaterstück. Bevorzugtes Genre: Literarische Reportagen. Von 1994 bis 1999 sowie 2006 und 2007 ehrenamtlicher Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller in Thüringen. Mitglied des PEN.
L. S. arbeitete im Rahmen des Projekts „Heimat in der Fremde“ mit Kindern und Jugendlichen in Thüringen u.a. Projektwochen mit deutschen –ukrainischen Kindern, Projektwoche mit minderjährigen, unbegleiteten männlichen Flüchtlingen, ein Jahresmodul im Rahmen von „Kultur macht stark“ im Kinderheim Benshausen. (Autorenpatenschaften 2) im Jahr 2015, Schreibaufruf und einwöchige Schreibwerkstatt mit Jugendlichen im Rahmen des Buchprojektes „Gewalt und Zärtlichkeit“. - Zeitraum: 01.01.2020 - 31.07.2020
- Format: Modul 2 (halbjährig)
- Ort: Zella-Mehlis
- Bundesland: Thüringen
Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 220
Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.
Presse
Download des Buchs (PDF)
Projektbeschreibung
Neugier als Triebkraft für Nachdenken, Träumen, Handeln, Schreiben...
Worauf bist du neugierig?
Das können Menschen (Freunde, Wintersportler – Zella-Mehlis hat viele Olympiasieger, Veteranen der Betriebs- und Ortsgeschichte Mercedes- Schreibmaschinenwerk, Robotron) die eigene Familie, interessante Berufe und Tätigkeiten wie der des Haifischfütterers im Meeresaquarium von Zella-Mehlis, einer Pfefferkuchenbäckerin – Tradition in Zella-Mehlis – und andere) sein. Neugier aber auch auf Orte, Landschaften und Sehenswürdigkeiten . Neugier auf Künstler, Musiker, Wissenschaftler die in Zella-Mehlis und Umgebung gelebt haben. Neugier auf das eigene Ich: Wünsche, Träume, Erlebnisse, Ängste und so weiter.
Aus diesen und anderen Vorgaben suchen sich die Teilnehmer ihre Themen, also auf das worauf sie neugierig sind. Arbeitsschritte sind dabei: Recherchen machen, Interviews führen, historische und andere Fakten sammeln, dokumentarische oder fiktive literarische Verarbeitung der Texte. Entstehen daraus können Skizzen, Reportagen, Beschreibungen, Erzählungen, Briefe, Porträts, dramaturgische Gespräche mit historischen Personen...
Unterstützt werden die Erkundungen und das Verfassen der Texte für ein – "Worauf ich neugierig bin– Buch“ durch Fotografieren, Malen, professionelles Einsprechen der Texte, eventuell auch durch eigene Liedtexte.
Die Teilnehmenden sollen während der Werkstätten ihre Fähigkeiten entdecken und durch Motivation ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln /ausbauen. Durch das Thema „Neugierde“ ist es möglich in unterschiedlichen Arbeitsweisen (Fantasie, Interview, Geschichte u.v.m.) die Stärken der Teilnehmer*innen zu fördern. Die Zusatzangebote sollen dazu beitragen, dass sie sich mit den gewählten Themen auf unterschiedlichste Art auseinandersetzen können.
Bilder
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Texte der Autorenpatenschaft Nr. 220
Hameds traurige Geschichte
Mein Opa war ein sehr guter Mensch. Vielleicht mochte er mich mehr als die anderen Enkel. Er hat mich immer auf seinem Fahrrad mitgenommen, wenn er zum Bäcker gefahren ist. Ich saß auf dem Gepäckträger. Meistens hatte ich auch schon eine frische Semmel, die ich während der Fahrt essen konnte. Oder ein Stück Kuchen. Mein Opa hat mich verwöhnt. Und mir alles gegeben, was er konnte. Doch dann hatte er mit dem Fahrrad einen schrecklichen Unfall. Er war danach gelähmt und konnte nicht mehr sprechen. Ich war damals 10 Jahre alt. Und habe ihn nur noch streicheln können. Ein Jahr später ist er gestorben. Das war furchtbar traurig. Ruhe in Frieden, Opa!
Hamed (17)
Lenas nachdenkliche Geschichte
Eines Abends lag ich im Bett, habe über viele Themen nachgedacht. Es sind mir viele verschiedene Themen in den Kopf gekommen. Über eines musste ich sehr lange nachdenken. Es war der Tod. Ich wusste nicht, wie es ist, nicht mehr da zu sein. Ich wusste nicht, wie sich das anfühlt. Er war nur komisch, dieser Gedanke. Ich fragte mich, wann ich mal sterben werde. Und wie das sein würde? Ob ich allein bin oder nicht? Ob ich im Bett sterbe oder so? Ob ich morgen schon sterbe? Oder frisst mich vielleicht ein Riese? Wer weiß? Aber vielleicht werde ich auch die älteste Frau der Welt. Oder ich habe den ältesten Mann der Welt. Er hat eine Glatze, einen Buckel, eine krumme Nase, schwarze Zähne, Mundgeruch und ist unhöflich. Und er ist hässlich. Wie werde ich diesen Mann nur los? …
Da fällt mir ein, ich habe nur geträumt, dass ich den ältesten, hässlichsten, buckligsten Mann der Welt habe. Ich bin aufgestanden und wandern gegangen. Und habe unterwegs einen hübschen Jungen getroffen. Er hatte blonde Haare, war schlank, hatte blaue Augen und lächelte mich an.
Lena (11)
Josephines lustige und gleichzeitig traurige Geschichte
Der Geburtstag meiner besten Freundin. Endlich. Nach langer Zeit, in der wir uns nicht gesehen hatten, stand sie so gegen 15 Uhr vor der Tür, um mich abzuholen. Auf der Fahrt zu ihr haben wir schon viel rumgealbert, gelacht, über alte Zeiten geredet und die Musik auf volle Lautstärke gedreht. Später haben wir zusammen einen Kuchen gebacken. Danach fuhren wir zum Feiern mit Freunden in den Wald. Dort war es sehr schön. Doch nur eine halbe Stunde später saß ich abseits von den anderen auf einem Stein. Und sah mir auf dem Handy alte Bilder an. Erinnerungen kehrten zurück. Ich blickte zum Himmel hinauf und dachte nach. Ich überlegte, wie sich die Leute um mich herum verändert hatten und vor allem darüber, wie sehr ich mich selbst verändert hatte. Erst später bemerkte ich, dass eine einsame, traurige Träne mein Gesicht verzierte. Genauso einsam, wie ich mich fühlte.
Josephine (14)
Der Elefant ohne Rüssel
Im Zirkus gab es einen immer traurigen Elefanten. Er hatte keinen Rüssel. Der Clown dachte: Dem helfe ich. Ich werde ihn fragen, wo, wie und wann er seinen Rüssel verloren hat.
Vivian (8): Der Clown ging zum Elefanten und fragte, ob er ihm helfen könne. Der Elefant sagte: „Ja bitte! Bitte!“ Und der Clown fragte: „Was denkst du, wo könnte der Rüssel denn sein?“ Der Elefant vermutete, dass er ihn im Wald verloren hat. Da schlug der Clown vor: „Wir werden morgen in den Wald gehen und ihn suchen.“ Sie fanden zwar einen verrosteten Eimer, einen Ball ohne Luft und sogar zwei Filzstiefel, aber keinen Rüssel. Schließlich entdeckte der Clown den Rüssel in einem Fuchsbau. Der Fuchs benutzt ihn als Trompete und wollte ihn nicht zurückgeben. Da sagte der Clown: „Fuchs, wir tauschen! Ich schenke dir meine Mundharmonika, auf der du Musik machen kannst, und du gibst uns den Rüssel wieder.“
So geschah es auch. Gutes Ende.
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