Projektdaten:

  • Titel: Freundschaft
  • Bündnispartner 1: Stadtbücherei Landsberg, Lechstr. 132 1/2, 86899 Landsberg am Lech
  • Bündnispartner 2: Mittelschule Landsberg, Fritz-Beck-Str.1 , 86899 Landsberg am Lech
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis in Bayern e.V., Postfach 13 17, 85423 Erding
  • Autorenpate: Dirk Walbrecker - deutscher Autor von Kinder- und Jugendliteratur, Drehbuchautor und Hörspielautor
  • Zeitraum: 01.01.2017 - 31.12.2017
  • Ort: Landsberg am Lech
  • Bundesland: Bayern
 

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 29


Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buchs (PDF)

Autorenpatenschaft Nr. 29

 

Projektbeschreibung

Über ein Jahr werden ca. 14 SchülerInnen des 5./6. Jahrgangs (zusammengestellt aus mehreren Klassen mit überdurchschnittlich hohem Migrationsanteil) in verschiedenen mündlichen/ schriftlichen/szenischen + bildnerischen Ausdrucksformen am Thema FREUNDSCHAFT arbeiten.

Die SchülerInnen können/sollen in einer kompakten Werkstatt die Gelegenheit bekommen, sich frei von einschränkendem Lehrplan, sowie befreit von Leistungs- und Benotungszwängen möglichst kreativ auszudrücken – in erzählter Form (mündlich + schriftlich), in Theater- oder Film-Szenen, in Gedichten und Songs, eventuell auch in Tagebuch-Einträgen oder einer Collage aus verschiedenen Ausdrucks-Formen.

Es sollen - möglichst gemeinsam - sprachliche, stilistische und vor allem auch dramaturgische Hilfsmittel erarbeitet werden, die ihre Werke „professionell“ machen. Arbeitsorte sind, mit wenigen Ausnahmen, außerschulische – vorrangig die STADTBÜCHEREI LANDSBERG AM LECH.

Wünschenswert und bewährt ist am Ende einer Schreibwerkstatt die Präsentation der Werke vor Publikum – MitschülerInnen, LehrerInnen, Verwandten. Eine solche Lesung, inclusive szenischer Aufführung soll nach Möglichkeit von Musik begleitet sein: Je feierlicher die Vorführung gestaltet wird, desto nachhaltiger wird die Wirkung sein!

Mit den Werken und den Materialien aus allen Arbeitsphasen sowie mit einer Foto-Dokumentation der Werkstatt wird nicht nur ein Buch sondern auch eine Ausstellung gestaltet. Sie kann sowohl in der Schule als auch in der Stadtbücherei präsentiert werden. Eine weitere Verwendung auf der Homepage der verschiedenen Bündnispartner + des FBKs ist naheliegend.

 

Bilder

 

Texte der Autorenpatenschaft Nr. 29


Sammlung

Freunde sind wie Sterne, sind nicht immer da, aber sie sind immer im Herzen.

(Carolin Constantinesca, 12Jahre)

Heute ist ein schöner Tag!
Weißt du, wie sehr ich dich mag?
Mit dir kann man lachen und Witze machen.
Es ist schön, dass ich dich hab!

(Carolin Constantinesca, 12 Jahre)

Frieden
Relaxen
Ereignisse
Unerwartetes
Neid
Disziplin
Sich annehmen
Chillen
Hilsbereitschaft
Akzeptanz
Freundlichkeit
Treffen

(Jasmin Spitzer, 12 Jahre)

Jeder Tag mit dir ist Glücksache.
Ich liebe deine Lache,
würdest du sterben,
wäre es,
als stände ich auf Scherben.
Ich mag dich sehr,
Tag zu Tag immer mehr.

(Marie Louise Zipfel, 12 Jahre und Susanja Landes, 12 Jahre)

Das Treffen

Ich kam nun in die 5. Klasse. Ich freute mich, war aber auch angespannt, es waren noch fünf Tage bis dahin. Die Zeit verging schnell, noch eine Nacht und es ging los:

Es war die erste Pause, einer wollte mich nerven und machte es die ganze Zeit. Es wurde von Tag zu Tag schlimmer. Es war sogar so, dass er eine ganze Gang gegen mich aufhetzte. Er meinte, ich wäre dumm und schwach. Es war schlimm, aber was sollte ich tun? Er hatte eine ganze Gruppe, die ihn verteidigte und ich hatte niemanden, der mir zur Seite stand.

Ich zog mich zurück und sprach fast gar nichts mehr.

Ich ging nun jeden Tag irgendwo hin, wo ich mich wohler fühlte und eines Tages sah ich jemanden, der genau wie ich gekleidet war, nur schwarz. War es ein Junge oder ein Mädchen? Nun sah ich denjenigen jeden Tag. Inzwischen war mir klar: dieser Gang, diese Stimme, diese schönen langen Haare … eindeutig ein Mädchen!

Irgendwann nahm ich das Gespräch auf und fragte: „Wieso verfolgst du ich tagtäglich?“

Sie meinte: „Ich weiß, dass du Ärger in der Klasse hast. Ich würde dir gerne helfen.“

Ich willigte ein, wir trafen uns nun regelmäßig, so oft wie möglich. Und wir sprachen über die Dinge, die passiert waren. Wir befreundeten uns so schnell und sprachen immer intensiver miteinander.

Es verging nun die Zeit, dann merkte ich, dass die Gruppe kleiner wurde. Und der Anführer war geschockt, dass ich nicht mehr reagierte. So verging die Zeit und mir ging`s immer besser. Doch jedes Mal, wenn ich die Gruppe sah, hatte ich Wut. Doch es war mir egal, da ich jemanden hatte, dem ich alles erzählen konnte.

Weitere Zeit verging und ein paar der Gang befreundeten sich sogar mit mir. Es war unglaublich: Nur wegen dieser Freundschaft war alles besser geworden! Ich wurde nun wieder zutraulich und erzählte alles.

Nach einiger Zeit löste sich die Gang sogar auf und der Anführer frage mich, ob er mein Freund sein dürfe. Ich sagte: „Ok, du hast mir zwar viel geschadet, aber ich gebe dir eine zweite Chance.“

„Danke, ich bereue es.“, meinte er.

Viel Zeit verging und ich war jetzt in der 7. Klasse. Die, die mir geholfen hatte, war jetzt meine beste Freundin und wir trafen uns jeden Tag. Nun konnte ich mich wieder auf jeden Schultag freuen.

Noel Stroissnig, 11 Jahre

Ein Freundschaftsbrief

Lieber Marco,
ich finde es schade, dass du wegziehst! Erinnerst du dich noch an unsere lustigen Momente? Es waren schöne Sachen, die wir machten. Leider ist es jetzt vorbei, doch wir bleiben immer Freunde. Ich wünsche mir, dass alles so bleibt wie es ist, doch leider bleibt es nicht so. Wir werden uns nicht mehr sehen, außer, das Schicksal will es anders.

Wir machten doofe Sachen, lustige und irre Sachen und wir hatten unsere Freundschaftsrituale.

So soll es einmal wieder werden: Man sieht sich immer zweimal im Leben!

Viele Grüße von Noel!

Noel Stroissnig, 11 Jahre

Weil ich dich liebe

Liebe Jasmina,
ich vermisse dich soooo sehr, von der Erde bis zum Mond und wieder zurück. Ohne dich ist es nicht mehr so crazy wie früher, dir konnte man alles erzählen. Auch wenn ich jemanden ermorden würde, würdest du es nicht weitererzählen. Das weiß ich an dir zu schätzen. Deswegen hoffe ich, dass du wiederkommst. Ich kann zwar immer noch lachen, aber nicht mehr so wie früher.

Wie gesagt: Ich hoffe, du kommst bald wieder!

In Liebe,
Amelie

Amelie Wiedemann, 12 Jahre

Gedanken zur Freundschaft

  • Freunde sind hilfsbereit und immer füreinander da
  • Sie sind gute Gesprächspartner
  • Manchmal streiten sie auch
  • Freunde haben sich lieb
  • Man versteht sich gut
  • Freunde lachen zusammen
  • Man trifft sich möglichst oft
  • Am liebsten will man für immer zusammen sein
  • Man geht gemeinsam durch Dick und Dünn
  • Freunde sind ehrlich zueinander
  • Man verteidigt sich gegenseitig
  • Man macht sich gegenseitig Komplimente
  • Freunde teilen fast alles
  • Freunde respektieren sich, auch wenn jeder eine andere Meinung hat
  • Sie teilen ihren Kummer
  • Freunde umarmen sich gerne und wünschen sich gegenseitig Glück

Carolin Constantinesca, 12 Jahre und Marie Louise Zipfel, 12 Jahre

Gemeinsam durch Dick und Dünn

Ich saß am Tisch. Gleich müsste meine Freundin zum Übernachten kommen. Ich freute mich schon seit Wochen auf diesen Ferientag. Es klingelte, ich sprang auf, raste die Wendeltreppe hinunter, stürzte an die korallenfarbene Haustür und öffnete sie schwungvoll. Da stand sie: Lena, meine beste Freundin seit dem Kindergarten!

„Unser Hund Kia ist seit vorgestern in der Tierklinik Regensburg. Sie hat immer gejault, wenn man sie am Bauch angefasst hatte.“

Jetzt war es still, bis ich schließlich fragte, ob Lena eine Idee hätte, was es sein könnte. Doch sie schüttelte nur den Kopf. Mir fiel ein, dass übermorgen ihr Geburtstag war und ich hoffte, dass Kia bis dahin besser ging. Ich tröstete sie noch eine Weile und dann schliefen wir ein.

Am nächsten Tag frühstückten wir erst um halb zehn, da wir erst um elf Uhr eingeschlafen waren. Als Lena abgeholt wurde, rief ich ihr noch hinterher:

„Ruf mich an, wenn es was Neues gibt! Bis morgen!“

Ich schrieb noch eine hübsche Geburtstagskarte für sie:

Liebe Lena,
herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und gute Besserung für Kia! In ewiger Freundschaft,
deine Julia

Da es schon neun Uhr abends war, ging ich ins Bett.

Am nächsten Tag packte ich die Karte ein und Mama fuhr mich zu Lena. Ich klingelte, als sie aufmachte, war ihr Gesicht immer noch trüb. Anscheinend war ich die einzige, die eingeladen war, ansonsten waren nur Elisabeth, ihre Mutter und ihr Vater Rolf da. Wir gingen zum Esstisch, wo bereits einige Geschenke lagen. Die Eltern kamen und setzten sich. Nun machte Lena die Päckchen auf. Im Ersten war ein Fotoalbum mit Fotos von Kia. Im Zweiten ein Napf mit Leine. Und im Dritten (das größte Paket) war ein Käfig, worin Kia mit fünf Jungen lag und fröhlich bellte.

Lena war überglücklich, machte den Zwinger auf und kuschelte mit ihr. Endlich hörte ich sie wieder lachen!

Den restlichen Tag kuschelten und spielten wir mit den Hunden.

Doch auf einmal wachte ich auf. Klar: Ich übernachtete bei Lena und am Fußende lag Kia und atmete ruhig.

Chiara Beatrice Günther, 11 Jahre

DUO – Gedicht

Freundschaft ist einander zuhören.
Wenn du für mich da bist,
weil es mir schlecht geht.
Wenn du mich tröstest
und mich in den Arm nimmst, weil ich weine.
Wenn wir zusammen lachen.
Wenn wir uns gegenseitig Mut machen.
Wenn unser Streit nicht lange hält.

Marie Louise Zipfel, 12 Jahreund Susanja Landes, 12 Jahre

Mein Freundschaftsgedicht

Freunde sind wie Geschwister für dich,
Freunde verlassen dich nicht.
Freunde vollbringen gute Taten,
Freunde lassen dich manchmal auch lange raten.
Verlässt dich mal ein bester Freund,
wünscht er, er hätte es nur geträumt.
Ein guter Freund an deiner Seite zu sein ist fein,
doch wenn nicht: Ist er hoffentlich für immer dein!!

Emma Camlibel, 11 Jahre

Die Kreuzweise

Annika kommt in eine neue Klasse. Da war ein richtig hübscher und süßer Junge namens Alex. Aber der war schon mit dieser Laura zusammen.

Nach ein paar Wochen stellte Laura fest, dass sich Annika in Alex verliebt hatte. Laura verletzte Annika mit Worten wie z. B.: „Haha, ich habe voll den süßen Freund und du nicht, was bist du eigentlich für ein Opfer?!“ Nach zwei, drei Wochen stritten sich Laura und Alex und Laura machte Schluss. Da kam Annika zu Alex und fragte, ob sie zusammen sein könnten.

Alex meinte: „Ja gerne!“

So wurden sie zu einem Paar.

Als Laura das mitbekam, wurde sie sehr wütend und machte viele schlimme Sachen. Da kam Tim aus Lauras Klasse und fragte sie: „Wollen wir befreundet sein?“

„Ja gerne“, meinte Laura.

Nach ein paar Wochen fragte Laura Tim: „Willst du mit mir zusammen sein?“

Tim sagte: „Ja, immer gerne.“

So kamen sie zusammen.

Nach ein paar Wochen stritten sich Alex und Annika. Und Tim und Laura ebenfalls.

Irgendwann wurde es den Mädchen zu viel und sie machten Schluss.

Nun passierte etwas sehr Ungewöhnliches. Alex fragte Laura: „Wollen wir uns wieder vertragen und zusammen sein?“

Laura meinte: „Ja, gerne, ich habe dich noch immer lieb!“

Das Ganze ging mit Tim und Annika genauso. So hatten alle einen Freund mit dem sie glücklich waren.

Laura ging jetzt zu Annika und fragte sie, ob sie nicht alle zusammen befreundet sein könnten. Laura entschuldigte sich, dass sie so fies war.

Und so wurden alle ganz gute Freunde und Laura dachte sich:

Man kann auch etwas mit Worten klären!

Emma Camlibel, 11 Jahre

Ist das wirklich Freundschaft?

Es war nach den Sommerferien in der 7. Klasse. Wie jedes Mal setzten sich die drei besten Freunde zusammen: Natascha, Celin, Regina.

Natascha sah aus wie ein Pferd, Regina auch, nur Celin hatte ein Vogelnest auf dem Kopf.

Doch nach einer Woche ging es los: Regina wurde voll gemobbt, gleich von der ganzen Schule.

Regina wusste überhaupt nicht warum. Sie fragte ängstlich Celin und Natascha: „Hey, was ist los, warum mag mich keiner mehr?“

Die beiden antworteten: „Geh weg, sonst schlagen wir dich! Keiner mag dich, hau einfach ab!“

Regina war total ratlos: Von allen Seiten tönten Ausdrücke. Dann hatte sie sogar Nasenbluten und blaue Flecken und ihre Eltern wunderten sich.

Es wurde immer schlimmer. Dann kam Celin und schrie: „Was willst du hier? Keiner hat Lust auf dich, hau einfach ab!“

Regina wusste nicht, was sie tun sollte. Sie ließ sich fallen und weinte los. Daraufhin kamen noch mehr Kinder, traten sie und schlugen sie. Sie wusste nicht mehr weiter …

Nach den Ferien kam Regina fast gar nicht mehr in die Schule. Inzwischen wurde sie auch noch über Facebook und Whatsapp gemobbt.

Aber eines Tages passierte etwas Überraschendes: Sie lernte einen neuen Schüler kennen und sie verliebten sich ineinander. Trotzdem wurde sie seit dem Tag nicht mehr gesehen, da ihre Eltern bereits entschieden hatten, sie auf eine neue Schule zu schicken.

Obwohl für Regina jetzt alles viel besser wurde, war sie noch viele Jahre traurig und ratlos: Warum wurde sie nur so behandelt?

Enya Reinhardt, 11 Jahre

Erdbeerschoki

Eines Tages kam ich in die 6. Klasse der Eichenberg-Schule in Frankfurt.

Meine Lehrerin, Frau Herzog, stellte sich der Klasse vor: „Liebe Schüler, das ist eure neue Mitschülerin. Sie heißt Jessica Hupfel und ist 12 Jahre alt. Bitte nehmt sie genauso wie Maria auf!“

Darauf tuschelte Maja: „Alles klar, aber was ist das für ein beknackter Nachname?“

In der Pause:

„Du, Jessica, was sind denn das für komische Schuhe, die du da anhast? Und der Pulli ist bestimmt von der Müllkippe, oder?“, sagte Maja in einem zickigen Ton.

Darauf antwortete ich: „Lass mich in Ruhe! Sonst sage ich es Frau Herzog und dann bekommst du Ärger von ihr.“

Darauf Maja: „Ja, ja, ist schon gut.“

Einen Monat später:

„Ich traue mich nicht mehr aus dem Haus“, sagte ich zu meiner Mama.

Daraufhin fragte sie: „Warum, was ist passiert? Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst.“

Ich zögerte und nahm dann meinen Mut zusammen: „Na gut, ich erzähl es dir, Mama. Als ich am ersten Tag in die Schule kam, stellte mich Frau Herzog meiner neuen Klasse vor. Das Mädchen in der letzten Reihe hat sofort mit ihrer Banknachbarin über mich und meinen Nachnamen gelästert. Und dann am nächsten Tag, in der Pause, ist sie zu mir gekommen und hat gesagt, dass mein Pulli von der Müllkippe sei.“

Meine Mama antwortete: „Du Schatz, ich gebe dir einen Tipp: Suche dir doch ein nettes Mädchen, zum Beispiel deine Banknachbarin.“

Am nächsten Tag in der Schule:

„Du, Florentine, ich hab ein riesig großes Problem. Und zwar Maja. Sie ärgert mich … ärgern ist gut gesagt, sie mobbt mich. Ich habe soooo Angst vor ihr.“, fügte ich noch hinzu.

„Ich helfe dir“, antwortete Flori sehr nett. „Ich habe so etwas auch schon mal erlebt. Ich wurde auch von Maja gemobbt. Du musst ihr Erdbeerschoki schenken, dann ist sie voll nett zu dir. Denn sie will nur, dass sie etwas geschenkt bekommt!“

So einfach ist es, aus einer Feindin eine Freundin zu gewinnen.

Jasmin Spitzer, 12 Jahre

Leni und Lilli

Liebe Lilli,

ich schreibe dir: meiner besten Freundin einen Freundschaftsbrief, weil ich dich soooo sehr vermisse und weil ich ja in der Schreibwerkstatt bin.

Du Lilli, ich muss dir etwas sagen, was mir direkt ins Herz sticht: Also, ähm, naja. Also einmal tief durchatmen. Also: Seit du von meiner Seite gegangen bist, habe ich eigentlich fast keine ruhige Minute mehr ohne dich und äh, naja: Ich vermisse dich so sehr, dass, immer wenn ich an deinem Haus vorbeikomme, mir Tränen in die Augen steigen und dabei stelle ich mir vor, wie es war, als du noch gelebt hast. Du standest vorne im Garten am Gatter und hast mit deinem Schwanz gewedelt, wenn ich in die Schule gefahren bin oder von der Schule nach Hause … oder wenn ich einfach nur so vorbeigekommen bin.

Du … du warst immer so glücklich und immer gut gelaunt, bis … bis es dann soweit war: Du hast Darmverschluss bekommen; hast Krebs bekommen; hattest die ganze Zeit Schmerzen und lagst in deinem Körbchen und und und …

Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schlimm es dir ergangen sein muss, du mit deinen Schmerzen überall am Körper: an den Beinen; am Rücken; am Bauch; wahrscheinlich einfach überall!

Aber dann, an dem Tag, an dem deine letzte Stunde schlug, wurdest du endlich von deinen Schmerzen erlöst. Du bist wahrscheinlich friedlich eingeschlafen, als die Elke und der Roland mit dir beim Tierarzt waren und der dir eine Spritze gegeben hat. Du bist wahrscheinlich glücklich eingeschlafen, weil du keine Schmerzen mehr hattest.

Aber als mir die Elke dann nach einem Tag Bescheid gesagt hat, war ich am Boden zerstört, dass es dich nicht mehr geben sollte.

Soll ich dir sagen, was ich machen würde, wenn ich die Zeit zurückstellen könnte und wenn ich zaubern könnte? Ja? Soll ich?

Ok, also ich würde die Zeit soweit zurückstellen, dass wir so lange zusammen sein können, dass ich dich schon als kleiner Welpe hätte sehen können. Und ich würde zaubern, dass es keine Krankheiten gäbe und dass man nicht sterben, sondern immer weiter leben könnte, das wäre doch toll! Und so könnte ich dich auch nie verlieren, außerdem hatten wir doch immer sooo viel Spaß zusammen. Wir hatten immer was, worüber wir uns freuen konnten.

Und weißt du noch, als wir hinten raus auf die Felder gelaufen sind? Und als du dann über die Felder gestürmt bist und als ich, Mama, Theo und Freunde von uns miteinander fangen gespielt haben? Das war toll, aber danach war ich ein bisschen erschöpft. Und du?

Naja, was ich dir auf jeden Fall sagen wollte, dass ich dich sehr vermisse und als ich mal wieder Fotos von dir und mir auf Mamas Handy sah, bekam ich wieder die Tränen in die Augen, weil du diejenige bist, der ich alles anvertrauen konnte und zu der ich kommen konnte, wenn ich traurig war.

Aber jetzt? Was soll ich jetzt machen? Du, meine Beste, zu der ich immer kommen konnte, bist weg! Du, mein Herz, meine Liebe, musstest eingeschläfert werden. Ich habe dich verloren, du musstest von meiner Seite gehen und dann auch noch mit Spritze.

Naja, alles was du jetzt wissen musst, ist: Ich vermisse dich aus dem Tiefsten meiner Seele; ich hab dich lieb bis zum Himmel und zurück!

Das war eigentlich alles, außer, dass ich mir aus ganzem Herzen wünsche, dass, wenn ich mal gestorben bin, dass ich dich auf jeden Fall wiedersehen werde! Ich werde dich nie nie nie niemals vergessen! Das kannst du mir glauben, wirklich! Also, ich muss Abschied nehmen, das Papier ist voll. Und vergiss nicht, ich werde dich niemals vergessen.

Also bis dann,
deine Leni


Liebe Leni,

dein Brief ist aber sehr lang!

Ich hab ihn mir geduldig und gespannt durchgelesen. Auch ich vermisse dich sehr und dass du am Boden zerstört gewesen bist, tut mir Leid, das wollte ich nicht!

Und das, was du gesagt hast mit der „Uhr zurückdrehen“ und mit dem Zaubern, dass man nie sterben kann und dass es keine Krankheiten gibt, find ich eine tolle Idee! Wirklich! Großes Lob!

Und ich habe noch eine Idee: Wir schreiben uns einfach immer wieder Briefe. Schreiben ist doch gut, oder?

Ich freue mich auf deinen nächsten Brief und denke dran: Ich werde dich auch nie nie nie niemals vergessen!

Herzliche Grüße,
deine Lilli

Leni Schweitzer, 11 Jahre

Ein Brief für dich

Liebe Anita,

du bist meine beste Freundin.

Du bist immer für mich da, wenn ich traurig bin.

Du bist einfach die Beste!

Du lachst immer mit mir.

Du munterst mich auf, wenn es mir schlecht geht.

Du bist immer freundlich, nett und hilfsbereit und fröhlich noch zugleich.

Ich wünsche mir, dass du gesund bleibst und so bleibst wie du bist.

Ich hoffe, unsere Freundschaft hält für immer und dass wir niemals Streit haben werden.

Ich wüsste nicht, wie es ohne dich wäre!

Deine Marie

Marie Louise Zipfel, 12 Jahre

Mein Freundschaftstraum

Es ist Abend. Ich komme endlich von der Schule nach Hause.

Meine Mutter fragt, wie der Tag war.

Ich gebe ihr keine Antwort, sondern verziehe mich in mein Zimmer und schlafe sofort ein.

Ich wache auf einer einsamen Insel auf. Dort sehe ich direkt neben mir eine Tauchausrüstung liegen. Ich ziehe sie an und wate ins Meer. Es kommen mir viele Fische entgegen. Dann erreiche ich ein Korallenriff, von dem aus mich Delfine zu einer anderen Insel bringen.

Dort leben viele Menschen. Ich begrüße sie freundlich, doch sie verfolgen mich mit Pfeil und Bogen. Schnell flüchte ich zurück ins Meer und dort begegne ich einem Seepferdchen. Es fragt mich, ob ich es zum Korallenriff begleiten möchte. Ich willige ein.

Wir kommen an dem Riff an und was passiert: Alle Bewohner dort lachen das Seepferdchen aus!

Es schwimmt traurig davon. Ich tauche ihm hinterher und frage: „Was ist denn los?“

Es antwortet bedrückt: „Keiner mag mich! Ich bin klein, dumm und hässlich!“

Ich antworte: „Du bist nicht dumm, hässlich und klein, du bist einzigartig!!“

Da werde ich aus meinem Traum gerissen: Plötzlich, wie aus dem Nichts, steht ein Aquarium neben meinem Bett – mit genau dem Seepferdchen, mit dem ich mich im Traum angefreundet habe.

Seitdem sind wir zwei die besten Freunde.

Patricia Stadler, 12 Jahre

Freundschaftsgedicht

Eine Freundin wie dich finde ich nie wieder:
Wir singen immer neue Lieder,
dann bin ich froh und munter,
hau dir gar gern mal leicht eine runter.

Lass uns den Streit vermeiden,
denn sonst würde ich sehr leiden.
Aber wenn wir uns streiten, dann muss ich dir sagen:
Ich würde mich sehr gern mit dir vertragen.

Jeder Tag mit dir ist Glücksache:
Ich liebe deine Lache!
Würdest du sterben,
wär es, als stände ich auf Scherben.

Mit dir würde ich sogar Dreck fegen,
oder mich gar mit dir reinlegen.
Dann gebe ich dir einen Kuss auf die Backe:
Wir haben doch alle eine Macke!

Susanja Landes, 12 Jahre

Die Mutprobe

Hi, ich heiße Kathy und ich wollte euch von meinem ersten Schultag erzählen:

Ich schlief noch friedlich, doch dann piepste mein Wecker und ich wachte sofort auf, da heute mein erster Schultag war.

Ich rannte ins Bad und zog mich eilig an, sprühte mich mit Parfum ein und putzte noch schnell meine Zähne. Dann rannte ich die Treppen runter Richtung Küche und setzte mich schnell hin und aß mein Spiegelei.

Meine Mom sagte: „Mach langsam, sonst kriegst du Bauchweh!“

Doch als sie das sagte, war ich schon fertig. Ich zog meine neuen Schuhe an und setzte mich ins Auto und wir fuhren los.

Wir hielten an und da war sie, meine neue Schule!

Ich lief zu meinem Klassenzimmer, atmete einmal tief durch und klopfte.

Eine weibliche Stimme sagte: „Herein!“

Ich machte nervös die Tür auf und lief zur Lehrerin. Sie schaute mich freundlich an und fragte, ob ich die neue Schülerin sei.

Ich nickte und stellte mich vor: „Hallo, ich heiße Kathy und bin 12 Jahre alt.“

Sie sagten alle: „Hallo!“

Ich lief zu einem freien Platz im Zimmer und setzte mich hin.

Neben mir saß ein Mädchen namens Lisa. Sie sagte: „Hi, ich heiße Lisa.“

Der Unterricht verging.

Zwei Wochen später:

Als die Schulglocken klingelten, lief ich mit Lisa raus auf den Pausenhof.

Ich schaute zwei Mädchen an, die mir schon lange auffielen. Sie hießen Bella und Laura.

Ich lief zu ihnen, doch Lisa wollte mich aufhalten und rief hinter mir her: „Du weißt, dass ich dir letztens gesagt habe, dass sie nicht gut für dich sind! Ich dachte, wir wären Freunde.“

Ich lief einfach weiter, da ich zu ihnen wollte.

Ich sagte höflich Hi und fragte sie, ob ich ihre Freundin sein darf.

Sie antworteten: „Ja, wenn du mit der Streberin und Außenseiterin Lisa nicht befreundet bist und die Mutprobe bestehst.“

Ich wollte unbedingt und sagte einfach ohne nachzudenken: „Ok, ja, aber was ist denn die Mutprobe?“

„Das sagen wir dir heute um 14.00 Uhr am Bahnhof.“

Ich nickte und wir alle liefen ins Klassenzimmer.

Am Bahnhof um 14.00 Uhr:

Bella und Laura trafen sich mit mir und fragten: „Siehst du den Kiosk? Dort gehst du hin und klaust uns Zigaretten!“

Ich lief los. Mir rutschte das Herz in die Hose und ich dachte mir: Ich kann das nicht machen!

Ich lief zur Kasse und sagte der Verkäuferin, was Bella und Laura vorhatten. Sie rief sofort die Polizei.

Das Ende der Geschichte: Ich vertrug mich wieder mit Lisa.

Und Bella und Laura?

Marie Louise Zipfel, 12 Jahre

Freunde zu Schwestern?

Maja und Luna sind beste Freunde. Maja und Luna schlafen bei Luna zu Hause wegen ihrer Geburtstagsfeier.

Bei ihrer Feier hatte Maja erfahren, dass sie adoptiert wurde. Luna fragte sofort, was los ist, weil Maja schon die letzte Zeit so komisch drauf war. Maja erzählte, dass sie adoptiert wurde und vom Vater geschlagen wird. Ihr geht es gar nicht gut, auch von ihrer Mutter wird sie immer nur angeschrien. Danach ging Maja schlafen.

Luna holt sich einen Stift und Papier und geht raus. Sie schreibt:

Lieber Engel, was soll ich tun?

Sie verbrennt den Zettel und der Rauch steigt in den Himmel. Nach 15 Minuten kommt ein fast durchsichtiger Engel zu ihr und flüstert ihr ins Ohr: „Sag es deinen Eltern!“

Luna ruft ihre Eltern an und erzählt ihnen alles.Die Eltern, die gerade im Restaurant sitzen, sagen erschüttert: „Wir sprechen mit Majas Eltern darüber.“

Zwei Tage später treffen sich die Eltern von den beiden Freundinnen. Die Eltern von Maja beichten: „Ja, wir wissen es, wir sind einfach keine richtigen Eltern, wir sind überhaupt nicht die Eltern von Maja. Früher, als wir ganz knapp bei Kasse waren, adoptierten wir Maja, damit wir Kindergeld kriegen. Bitte sagt es niemandem.“

Lunas Eltern antworten: „Ja ok, versprochen. Aber wir können Ihnen einen Vorschlag machen: Wir adoptieren Maja, vielleicht wäre das das Beste für uns alle!“

Nach langem Überlegen stimmen Majas Adoptiveltern zu.

Am nächsten Tag wird Maja und Luna die große Überraschung verkündet.

Daraufhin sagt Luna zu Maja: „Irre, jetzt sind wir keine besten Freunde mehr, wir sind Schwestern! Das ist ja viel besser, ich liebe dich!“

Susanja Landes, 12 Jahre

Weil du so toll bist

Liebe Alicia,

bei dir kann ich frei sein, ich kann bei dir ich sein, du bist einfach der Hammer!

Meine Liebe ist sooo unbeschreiblich groß zu dir, mit dir will ich erwachsen werden.

Wenn ich dich sehe, dann sehe ich die Sonne. Du hast so eine tolle Ausstrahlung, du bist so nett, du bist so hilfsbereit! Würde ich jetzt alles aufzählen, wäre jetzt schon die Seite voll.

Bitte, bitte verändere dich nicht, denn du bist einfach toll! Ich könnte dir das immer wieder sagen und es wäre niiieee gelogen.

Du kannst immer zu mir kommen, egal ob es dir gut oder schlecht geht, egal ob bei Streit oder Kummer. Ich bin immer für dich da, vergiss das bitte niiieeemals!

Jedes Mal frage ich mich: Wieso habe ich dich verdient, wie kann ich nur so eine tolle Freundschaft haben? Bestimmt wollte Gott mit dir angeben, als er dich erschuf.

Danke, Herr, dass du sie zu mir geführt hast!

Alicia, ich möchte dich nie verlieren, ich lasse dich nicht los, behalte das in deinem Kopf!

Ich gehe mit dir durch Dick und Dünn, komme was wolle. Ich liebe dich einfach nur. Wären wir nicht mehr befreundet, wäre ich nichts.

Dieser Brief kann noch lange gehen, aber er zeigt trotzdem nicht, wieviel du mir bedeutest! Wenn du vor mir stehen würdest, könnte ich eine halbe Stunde reden … es zeigt nicht, wie sehr ich dich liebe.

Ich kann nur sagen: Danke, ich liebe dich, beste Freundin!

Susanja Landes, 12 Jahre

Ist das wirklich Freundschaft?

Es war ein ganz normaler Schultag wie jeder andere auch. Natascha, Regina und Celin trafen sich wie jeden Tag auf einer Bank vor der Schule und erzählten sich, wie ihr Wochenende war.

Ding-dong, der Unterricht hatte begonnen. Celin saß neben Natascha und Regina neben Marie. Nachdem die zwei schrecklichsten Schulstunden überstanden waren, gingen sie alle in die Pause. Doch heute war alles anders. Natascha und Celin wendeten sich von Regina ab. Die wusste nicht, was los war. Nach einiger Zeit bemerkte Regina, dass Celin und Natascha über sie lästerten.

Tag für Tag wurde sie immer mehr ausgeschlossen. Es ging dann sogar soweit, dass sie als hässlich, dumm und tollpatschig gemobbt wurde.

Am Nachmittag bekam Regina so viele Nachrichten wie noch nie über Facebook. Sie freute sich, endlich mal eine Nachricht zu bekommen, doch das Lachen verging ihr, als sie die Nachrichten las. Jetzt wurde Regina sogar schon zu Hause gemobbt.

Sie wollte sich auf andere Gedanken bringen und ging mit ihrem Hund Sky spazieren. Sie traf Marie im Park. Die beiden redeten über Schule, Jungs usw., aber Regina ging die Sache mit Celin und Natascha nicht aus dem Kopf. Marie merkte, dass etwas mit ihr nicht stimmte und hakte nach: „Hey Regina, irgendetwas stimmt mit dir nicht, was ist denn los??“

Bedrückt antwortete Regina: „Mir geht die Sache mit Natascha und Celin nicht aus dem Kopf. Kannst du mir einen Rat geben?“

„Ich will nichts damit zu tun haben“, antwortete Marie und ging ohne ein Wort zu sagen weiter. Regina wusste nicht, was sie machen sollte und ging ebenfalls nach Hause.

Am nächsten Tag hatte Regina Angst in die Schule zu gehen und sagte zu ihrer Mutter, dass sie Bauchschmerzen habe. Sie durfte zu daheimbleiben und erzählte Sky ihre Probleme. Die Hündin hörte bis zum Ende aufmerksam zu. Dann ging Regina mit Sky spazieren und sie traf einen mysteriösen Jungen. Der sagte: „Erzähl mir deine Probleme!“

Eigentlich wollte Regina weitergehen, aber sie brauchte jemanden zum Reden. Sie erzählte dem mysteriösen Jungen alles und erst nach einiger Zeit fragte sie ihn: „Wer bist du eigentlich?“

Der Junge antwortete: „Hier geht es nicht um mich und meine Probleme, sondern um dich!!“

Sie dachte sich: Du bist der Erste, der mich versteht.

Nach einiger Zeit sagte sie, dass sie gehen müsse. Aber in der Hoffnung, dass sie ihn am nächsten Tag wiedersehen würde, ging sie an die gleiche Stelle, wo sie ihn zuletzt getroffen hatte. Aber er tauchte nicht auf.

Regina ging ungefähr drei Monate jeden Tag zur gleichen Stelle, dass sie ihn wiedersehen würde.

Nach ungefähr 25 Jahren lernte Regina einen Mann kennen. Sie mochte ihn sehr und er mochte sie. Und der Mann sagte zu Regina: „Kennst du mich nicht mehr?“

Regina antwortete verunsichert: „Nein, woher denn?“

„Ich bin der mysteriöse Junge, der dich damals nach deinen Problemen gefragt hat.“

Regina antwortete nicht mehr, ging einfach weg und die zwei sahen sich nie mehr wieder.

Weiß der Teufel warum.

Patricia Stadler, 12 Jahre

parallax background
Wir haben ihr Interesse geweckt?

Werden Sie
Unterstützer

Wir freuen uns immer über hilfreiche Unterstützung, die es uns ermöglicht unsere Projekte fortzusetzen. Wenn Sie also Unterstützer werden wollen, würden wir uns über eine Kontaktaufnahme freuen.