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Projektdaten:

  • Titel: Stadt – Land – Heimat: Wilhelmsburg und die Welt
  • Bündnispartner 1: Honigfabrik-Kommunikationszentrum Wilhelmsburg e.V., Industriestraße 125-131, 21107 Hamburg
  • Bündnispartner 2: Schule Rotenhäuser Damm, Rotenhäuser Damm 45, 21107 Hamburg
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis in Hamburg e. V., Heinrich-Heine-Weg 34, 21029 Hamburg
  • Autorenpatin: Nadia Malverti, geboren 1962 in Modena, Italien, absolvierte eine Schauspielausbildung in Bologna und arbeitete bis 1994 als Schauspielerin in München und Italien. Nach ihrem Umzug nach Hamburg arbeitete sie mit Kindertheatergruppen im Spielhaus Wagrier, schrieb mehrteilige Kinderhörspiele für den WDR und NDR, bot italienische Märchenveranstaltungen für die Kinderbibliothek Hamburg an und arbeitete mit deutsch-italienischen Schulen im Bereich Theater und Kreativ-Workshops zusammen. 2011 erschien ihr Bilderbuch Ein Schaf im Glück im Tulipan Verlag. Heute arbeitet Nadia Malverti als Autorin, Übersetzerin, Italienisch- Lehrerin, Schulbegleiterin, als Gesundheitsförderin für Klasse2000 und als Leiterin für Kreativ- Workshops. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Hamburg.
  • Zeitraum: 01.02.2019 - 30.06.2019
  • Format: Modul 2 (halbjährig)
  • Ort: Hamburg
  • Bundesland: Hamburg
 

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 125


Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Presse

Download des Buchs (PDF)

Autorenpatenschaft Nr. 125

Cover der Autorenpatenschaft Nr. 125

 

Projektbeschreibung

Fast alle Kinder der Schule Rotenhäuser Damm haben irgendeine Form von Migrationshintergrund. Die Länder, aus welchen sie, ihre Eltern oder ihre Vorfahren stammen, sind so bunt wie die Geschichten, die sie nach Deutschland gebracht haben. Fast allen gemeinsam ist aber eine deutliche Verbundenheit mit diesen Ländern. Sie sind stolz auf die jeweils andere Sprache, die sie sprechen, stolz auf die besonderen Gerichte, die ihre Familie aus dem Heimatland mitgebracht haben, stolz auf ihre Traditionen, die sie trotz der mehr oder minder neuen Umgebung bewahren wollen.

In Deutschland, in Hamburg, in Wilhelmsburg sind die Kinder aber genauso verwurzelt. Und sie sind ebenso stolz auf die neue Heimat wie auf ihre alte. Diese Dualität bietet sehr viele thematische Impulse, die wir innerhalb der Schreibwerkstatt systematisch erkunden wollen. So können beispielsweise die Mentalitäten der beiden Länder miteinander verglichen werden. Die eigene Familiengeschichte kann erforscht werden. Die Kinder können überlegen, was sie im einen Land vermissen und was im anderen. Sie können eine Liste der persönlichen Lieblingsorte erstellen. Sie können ein traditionelles Märchen ihrer Großeltern nacherzählen. Und vieles mehr. Dieses große Themenspektrum eignet sich auch sehr gut, um unterschiedlichste Formen der kreativen Auseinandersetzung (möglichst spielerisch!) auszuprobieren. Es darf geplappert, geschrieben, gespielt, gemalt, gebastelt und geschauspielert werden. Neben regelmäßigem Vorlesen, mündlichem Austausch und Sprachspielen, sollen kleine und größere Geschichten und Berichte entstehen – zum Teil als Einzel-, Paar- oder auch Gruppenarbeit.

Dabei soll das Motto „Stadt – Land – Heimat: Wilhelmsburg und die Welt“ als thematisches Dach fungieren, ohne zwanghaft oder letztlich langweilig zu werden. Regelmäßig werden auch thematisch losgelöste Sprachspiele stattfinden. Und stets wird die Freiheit gewährleistet sein, dass die Kinder Themen, die ihnen auf dem Herzen liegen, auch bearbeiten können.

 

Bilder

Fotos: Katharina Mauder

Fotos: Nadia Malverti

Fotos: Hannes Lintschnig

 

Texte der Autorenpatenschaft Nr. 125


Knicktext Eins

In einer Uhr
schnarchen viele Mäuse.
Wenn sie ihre Federtasche holen,
verwandeln sie sich
in Fußbälle.
Das habe ich gehört.

Amy und der Liebesbrief

„Heute morgen ist es sehr kalt“, denkt Amy auf dem Weg zur Schule. Ihre drei Freundinnen Loredana, Violetta und Delfina sagen: „Amy, woran denkst du gerade?“ Amy sagt: „Ach, gestern hat mich meine Mutter zum Postfach geschickt. Ich ging runter und öffnete das Postfach. Da drinnen war ein rosa Umschlag mit einem Herzen drauf. Darauf stand mein Name in Schönschrift. Ich nahm den Brief und ging in mein Zimmer und öffnete den Brief.“
Violetta unterbricht mich beim Sprechen und sagt: „Was steht jetzt nun im Brief?“ Ich entgegne Violetta: „Also, im Brief stand: ‚Liebe Amy, ich mag dich sehr und würde mich sehr freuen, wenn wir uns treffen. Am besten heute Nacht um 3 Uhr vor dem Schulhof. LG – Geheimer Verehrer.‘“
Loredana flippt total aus und kreischt. Sie sagt zu mir: „Amy, du musst alles über ihn heraus finden. Treff dich mit ihm.“
Delfina fängt an herumzuhüpfen und sagt, dass sie und meine anderen zwei Freundinnen mitkommen würden. Ich bedanke mich und wir gehen weiter in die Schule. 45 Minuten später sitzen wir im Klassenraum. Ich kann an nichts anderes denken. Nach der Schule bereite ich mich auf das Treffen vor.

Um 3 Uhr gehen wir wirklich in die Schule. Dort steht jemand. Die Person kommt näher. Es ist ein Junge mit einer Maske. Hinter mir höre ich Geräusche. Ich drehe mich um und meine Freundinnen bewerfen mich mit Wasserballons. Der Junge nimmt die Maske ab. Er ist kein Junge, sondern meine Freundin Larissa. Alle lachen und meine Freundinnen lösen den Scherz auf: Sie hatten den Brief geschrieben. Alle gehen lachend nach Hause. – Ende

Aminata, 10 Jahre


Die Meerjungfrau sitzt im Loch

Hallo, ich heiße Mia und habe ein kleines Geheimnis: Ich bin eine Meerjungfrau. Also, immer wenn mich Wasser trifft, dann bekomme ich eine Schwimmflosse. Ich habe das große Geheimnis noch niemandem erzählt, aber ich möchte es meinen Freundinnen sagen, nämlich Lucia, Loredana und Bella. Sie sind meine besten Freundinnen, und wir erzählen uns alles – außer meinem Geheimnis. Ich halte es nicht mehr aus, ich muss es ihnen sagen.
„Maria, wo ist mein Handy?“ Sorry, Maria ist meine 10-jährige Schwester, und sie ist für zwei Wochen meine Dienerin.
„Also, danke für mein Handy, Maria!“
Ich rufe meine Freundinnen an. Sie fragen sich schon, was ich möchte.
Ich sage: „Leute, ich hab ein Geheimnis. Ich bin eine Meerjungfrau.“
Sie sagen: „Das glauben wir nicht.“
Ich antworte: „Wir treffen uns um 4 Uhr in der Bar auf der Toilette.“
Die Mädels sind da, ich kippe mir Wasser auf die Beine und die Mädels sehen es. Dann ist auf einmal ein Loch in der Toilette und ich falle rein. Meine Freundinnen rufen die Feuerwehr. Die holen mich raus. – Ende

Viola, 10 Jahre


Senas Lieblingsorte

Mein Lieblingsort in der Schule in Wilhelmsburg ist ganz vorne. Zu Hause auf meinem Bett. Mein Bett ist warm und gemütlich. In der Schule ist das mein Lieblingsplatz, weil wenn wir einen Film gucken, kann ich besser sehen.

Sena, 9 Jahre

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