Projektdaten:
- Titel: Die Anna-Hood-Gang erobert das Geiseltal
- Bündnispartner 1: Stadtteilbibliothek Braunsbedra, Goethestraße 33, 06242 Braunsbedra
- Bündnispartner 2: Hort der Lessing-Grundschule Braunsbedra, Lessingstraße 6, 06242 Braunsbedra
- Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis Sachsen-Anhalt e.V., Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg
- Autorenpate: André Schinkel wurde 1972 im sächsischen Eilenburg geboren. Er wuchs in Bad Düben und Holzweißig bei Bitterfeld auf und erlernte 1988 bis 1991 den Beruf eines Rinderzüchters mit Abitur. Nach einer abgebrochenen Ausbildung zum Umweltschutztechniker studierte er Kunstgeschichte, Germanistik und Archäologie in Halle und erlangte 2001 den akademischen Grad eines Magister artium. Er arbeitet als freier Autor, Lektor, Gutachter, Literatur- und Musikkritiker; seit 2005 hat er die Redaktionsleitung der Literaturzeitschrift "oda - Ort der Augen" inne. Seine Arbeit umfaßt Lyrik, Prosa, Essayistik, Texte für Kinder und Nachdichtungen aus dem Serbischen, Kroatischen, Bosnischen, Englischen und Altägyptischen. André Schinkel ist Mitglied des P.E.N. und der ADK-san.
- Zeitraum: 01.01.2018 - 31.12.2018
- Format: Modul 1 (ganzjährig)
- Ort: Braunsbedra
- Bundesland: Sachsen-Anhalt
Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 71
Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.
Presse
- Artikel "Die erste Geschichte ist geschrieben" in der Mitteldeutschen Zeitung (22.02.2018)
- Artikel "Das Gang-Treffen" in der Mitteldeutschen Zeitung (27.03.2018)
- Artikel "Mammut aus vier Eiern" in der Mitteldeutschen Zeitung (19.07.2018)
- Artikel "Anna-Hood-Gang auch in den Ferien aktiv" in der Mitteldeutschen Zeitung
- Artikel "Unsterblich gemacht" in der Mitteldeutschen Zeitung
Download des Buchs (PDF)
Projektbeschreibung
Diese Autorenpatenschaft wird in der Stadt Braunsbedra am Geiseltalsee im Saalekreis angesiedelt. Aufgrund der Flutung der alten Tagebaulandschaft hat die Geiseltal-Gegend in den letzten Jahren, nachdem sie lange als „versehrtes Gebiet“ galt, eine Aufwertung erfahren, die dazu einlädt, den historischen und gern auch prähistorischen Gegebenheiten wie auch ihrer Bedeutung in der deutschen Geschichte wie auch der industriellen Vergangenheit des Landstrichs nachzugehen.
Anlaufpunkt soll die Stadtbibliothek von Braunsbedra sein, wo im Verbund mit dem Hort das Projekt, das mit der Gründung der „Anna-Hood-Gang“ (nach dem vielsprachigen Buchprojekt von Jürgen Jankofsky, erschienen 2017 im Mitteldeutschen Verlag, der zugleich Partner des Projekts sein wird), einer Workshop- und Abenteuertruppe aus Schülern und den erwachsenen Zuständigen, einhergeht. Hiermit soll auch der kulturellen „Abgehängtheit“ in diesem von Werksschließungen gebeutelten Zipfel Sachsen-Anhalts etwas entgegengesetzt werden. Die Kontaktaufnahmen der Anna-Hood-Gang mit Schülern aus anderen Teilen Sachsen-Anhalts sowie mit möglichst vielen Kindern, in denen die Sprachen der literarischen Vorlage gesprochen werden, sollen den Horizont des Geiseltals weiten.
Es werden insgesamt 15 Workshops mit 15 bis 25 Kindern stattfinden, dazu drei Lesungen nach Terminplanung. Interessierte Kinder werden an Grundelemente der Literatur herangeführt und über eigenes Schreiben dazu angeregt, über sich selbst und die eigene Zukunft nachzudenken. Wobei die Zukunft sowohl individuell als auch gesellschaftlich gedacht wird und humanitäre Eckpfeiler wie Toleranz, Solidarität und Friedfertigkeit berücksichtigt. In einer Landschaft mit einem solchen reichen historischen Erbe (Kerngegend der frühdeutschen Geschichte, Reformationsland, Teil des mitteldeutschen Dreiecks, Ambivalenz zwischen industrieller Blüte und Niedergang) gibt es eine Vielzahl von möglichen Anregungen gerade dafür.
Schreiben soll vor allem heißen, sich selbst und seine Stärken zu erkunden. Und es soll als Möglichkeit erkannt werden, vermeintlich Undenkbares und Unsagbares so zu formulieren, dass es verändernd/verbessernd wirken kann. Es soll helfen (eigene) Probleme zu sehen, sie angemessen zu formulieren und Lösungen zu finden. Was auch heißt, die Grenzen des (eigenen) Schreibens/Handelns zu erkennen.
Bilder
Texte der Autorenpatenschaft Nr. 71
Die Anna-Hood-Gang erobert das Geiseltal
So fing alles an: Wir waren gerade am Geiseltalsee, dort haben wir einen Zettel gefunden. Es war eine Karte – sie war echt, sagte Anna zu ihrer Freundin Christin. Sie kuckten auf die Karte und konnten aber leider nicht die Geheimbotschaft entschlüsseln. Einen Tag später konnte Anna den Anfang lesen, da stand: „Wer das liest, wird –“ Weiter konnte sie es nicht entschlüsseln. Sie rief ihre Freundin Christin an. Anna sagte: „Wir gründen die Anna-Hood-Gang!“ Christin sagte: „Wir können auch andere Freunde in die Anna-Hood-Gang eintreten lassen. Die können sich melden und dann beitreten.“ Es meldeten sich Ales, Jason, Yannick, Jessica, Lillie, Daniel, Jacob, John und Leonie. Sie konnten die Botschaft endlich komplett entschlüsseln. Es stand darin: „Wer das liest, wird das Geiseltal erobern!“
Vogelkonzert für Anna – es singen mit:
Blaumeise Schokoladenvogel Kohlmeise
Nachtigall Annahoodgängvogel Elster
Rotkehlchen Schippedeschippvogel Hulahoopvogel
Kuckuck Uhu Federmappenvogel
Taube Möwe Fink
Traumvogel Kackedu Kackernder Kakadu
Spatz Auerhuhn Haubentaucher
Drossel Amsel Woopedepoppvogel
Blässhuhn Buntspecht Schwarzspecht
Grünspecht Storch Graureiher
Eisvogel Gans Adler
Geier Rotschwänzchen Stockente
TV-Vogel Star Zuckerwattenstockente
Rabe Elefantenspatz Nashornvogel
Zilpzalp Fitis Schwirl
Schuhschnabel Huhn Ohrenschwarz
Teufelsvogel Glücksvogel Fantavogel
Kakadu Kakadudu Löwenmöwe
Surfmöwe Chikapuschel Moorhuhn
Eliasvogel Papagei Wellensittich
Flamingo Pinguin Spatzenhirn
Das Shanghai-Ei Einhornwellensittich Herr Schinkel
Haiku
Wenn Anna Hood kommt,
Freuen wir uns und zeigen
Ihr unsere Stadt.
Eierkuchengeschichte
Ich hatte tierisch Hunger auf Eierkuchen, aber es waren keine Eier da. Ich ging zum Eierhändler, doch der hatte zu. Nach einer Stunde lief ich zur Hühnerfarm und fragte, ob ich mir ein Huhn ausleihen darf. Zuhause wunderte ich mich, warum das Huhn keine Eier legt. Ich betrachtete es und stellte fest, dass es ein Hahn war! Ich ging zur Farm und beschwerte mich: „Das ist gar kein Huhn, das ist ein Hahn!“ Die Verkäuferin lief weg. Ich rannte ihr hinterher. Als ich sie zu fassen bekam, purzelten wir beide in den Matsch. Aber wir fielen weich, weil wir über ein Huhn gestolpert waren. Diesmal war es ein echtes Huhn, und es legte vor Schreck ein Ei. Ich nahm es vergnügt, ging fröhlich nach Hause und lud die Verkäuferin zum Eierkuchenessen ein. Auch wenn es ein sehr kleiner Eierkuchen war, schmeckte er total gut.
Der Zoo von Braunsbedra
Das geht nicht, dass Braunsbedra keinen Zoo hat. Und schon haben wir ihn erfunden … Es wohnen Tiere darin, die es gibt, die es nur vielleicht gibt oder die vielleicht gar keine Tiere sind, Zweimaltiere, ein Dreimaltier und Blumentiere. Manche sind gleich zweiwas. Also, im Zoo von Braunsbedra gibt es: den Nasenbären, das Pferd, Bienen, Hunde, einen Schwertwal, einen Hammerhai, Seepferdchen und Gürteltiere, das geheimnisvolle Aye-Aye, Einhörner, Yetis, Big Foots, ein kleines Rülpsbärchen, den Gorilla, Schwertfische, Sägefische, Kapuzineräffchen, Weißkopfseeadler und eine Elefantenspitzmaus (nicht zu verwechseln übrigens mit den Elefantensperlingen, die wir vom Konzert schon kennen, und dem berühmten Elefantenwellensittich). An Zweimaltieren haben wir gesehen: Nashornvögel, den gefährlichen Affenadler und seinen Kumpel, das Affenkamel, Ameisenbären, Kuhreiher, die immer hungrigen Hasenschweine, Schneckenratten und die schreckliche Ozelotmeise. Das Dreimaltier ist die Hirschziegenantilope, von der es heißt, es gibt sie wirklich. Tiere mit Pflanzen im Namen sind der Baummarder, die Baumotter, das Hasengras (ist das ein Tier oder nur ein Gras?), das Petersilienhuhn, der Gänseblümchenpitbullterrier, der Kastanienfloh. Ein bisschen abseits im Zoo wohnen der wild vor sich hin tropfende Schleimhase und das kleckernde Schnafteguju, das wir beinahe übersehen hätten. Aber Felix hat aufgepasst und es, kurz bevor der Zoo am Abend schließt, doch noch entdeckt.
Zwei Treppengedichte
1
Anna
Anna Hood
Anna Hood erobert
Anna Hood erobert mit
Anna Hood erobert mit Herrn
Anna Hood erobert mit Herrn Schinkel
Anna Hood erobert mit Herrn Schinkel das
Anna Hood erobert mit Herrn Schinkel das Geiseltal.
2
Alle
Alle Kinder
Alle Kinder haben
Alle Kinder haben Lust
Alle Kinder haben Lust zu
Alle Kinder haben Lust zu schreiben
Alle Kinder haben Lust zu schreiben und
Alle Kinder haben Lust zu schreiben und malen
Alle Kinder haben Lust zu schreiben und malen und
Alle Kinder haben Lust zu schreiben und malen und erfinden.
Die Giraffe
Es gab mal eine nice Giraffe. Die hatte viele Freunde. Aber die waren alle beschäftigt mit YouTube-Gucken oder mit Schminken und Nagellackdraufmachen, und das dauerte lang. Da schrieb sie in Bio ein Gedicht, und zwar: „Mein Kuscheltier, mein Kuscheltier, / das sag’ ich dir, / das ist ein liebes Tier. / Mein Kuscheltier, mein Kuscheltier, / hat Zahnbürsten mehr als vier. / Mein Kuscheltier, mein Kuscheltier, / das sag’ ich dir, / das springt über Klippen, / aber kann leicht kippen …“ Das war das Gedicht von der Giraffe. Danach hatte sie die Kuckucks-Krankheit. ENDE.
Der Zoo von Braunsbedra
Das geht nicht, dass Braunsbedra keinen Zoo hat. Und schon haben wir ihn erfunden … Es wohnen Tiere darin, die es gibt, die es nur vielleicht gibt oder die vielleicht gar keine Tiere sind, Zweimaltiere, ein Dreimaltier und Blumentiere. Manche sind gleich zweiwas. Also, im Zoo von Braunsbedra gibt es: den Nasenbären, das Pferd, Bienen, Hunde, einen Schwertwal, einen Hammerhai, Seepferdchen und Gürteltiere, das geheimnisvolle Aye-Aye, Einhörner, Yetis, Big Foots, ein kleines Rülpsbärchen, den Gorilla, Schwertfische, Sägefische, Kapuzineräffchen, Weißkopfseeadler und eine Elefantenspitzmaus (nicht zu verwechseln übrigens mit den Elefantensperlingen, die wir vom Konzert schon kennen, und dem berühmten Elefantenwellensittich). An Zweimaltieren haben wir gesehen: Nashornvögel, den gefährlichen Affenadler und seinen Kumpel, das Affenkamel, Ameisenbären, Kuhreiher, die immer hungrigen Hasenschweine, Schneckenratten und die schreckliche Ozelotmeise. Das Dreimaltier ist die Hirschziegenantilope, von der es heißt, es gibt sie wirklich. Tiere mit Pflanzen im Namen sind der Baummarder, die Baumotter, das Hasengras (ist das ein Tier oder nur ein Gras?), das Petersilienhuhn, der Gänseblümchenpitbullterrier, der Kastanienfloh. Ein bisschen abseits im Zoo wohnen der wild vor sich hin tropfende Schleimhase und das kleckernde Schnafteguju, das wir beinahe übersehen hätten. Aber Felix hat aufgepasst und es, kurz bevor der Zoo am Abend schließt, doch noch entdeckt.
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